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Flutlicht-Angriff Siegerehrung nachts um halb eins

Zum 17. Mal hat sich die Feuerwehr Wiepke beim großen Flutlicht-Löschangriff als perfekter Organisator und Gastgeber erwiesen.

Von Cornelia Kaiser 15.10.2018, 01:01

Wiepke l Das können die erfolgsverwöhnten Roxförder partout nicht auf sich sitzen lassen: Nachdem ihnen im ersten Lauf eine Schlauchkupplung auseinandergerissen ist und sie nicht gewertet werden können, legen sie sich bei ihrem zweiten Lauf so stark ins Zeug, dass sie beim 17. Flutlicht-Löschangriff in Wiepke als einzige Mannschaft eine Zeit unter der 20-Sekunden-Marke hinlegen. Das bedeutet den Sieg, den 2017 noch das Team aus Tryppehna (Jerichower Land) geholt hatte. Das kommt diesmal auf Rang zwei.

Insgesamt 33 Mannschaften mischen am Freitagabend auf der Wettkampfbahn mit – und ziehen beim Laufen große Staubwolken hinter sich her. Denn so trocken und auch so warm wie diesmal – die Veranstaltung findet immer Mitte Oktober statt – war es noch nie. „Wir haben hier sogar schon bei Minusgraden gestanden. Da ist uns das Wasser in den Schläuchen gefroren“, erinnert sich Wehrleiter Uwe Schlonsak, unmittelbar nachdem er gemeinsam mit Mitorganisator Ralf Berlin die Mannschaften begrüßt hat. Die kommen wie immer nicht nur aus der Altmark-Region, sondern aus unterschiedlichen Teilen Sachsen-Anhalts. Sogar aus dem Harz sind zwei Teams angereist.

Aber diese Resonanz ist wenig verwunderlich. Handelt es sich bei diesem Wettkampf doch um den einzigen seiner Art im gesamten Bundesland. Und er zeichnet sich dank eines inzwischen sehr eingespielten Teams jedesmal durch eine super Vorbereitung aus und gerät gegen Ende stets zu einem riesigen Familienfest. „Oder wo haben Sie das sonst, dass nachts um halb eins noch so viele Feuerwehrleute gemütlich in einem großen Zelt zusammensitzen und Spaß haben?“, fragt Uwe Schlonsak unmittelbar vor der Siegerehrung und liefert damit gleichzeitig die Erklärung dafür, warum er und seine Mitstreiter Jahr für Jahr den Aufwand betreiben, den Flutlicht-Löschangriff zu organisieren.

Gestartet wird, wie bei einem regulären Löschangriff nass, auf der 100-Meter-Bahn. Die Anzeige im Ziel funktioniert elektronisch. Das Ende der Bahn ist mit Leuchtdioden gekennzeichnet. Nichts wird in Wiepke dem Zufall überlassen. Auch nicht die Versorgung der Besucher. Die sind diesmal, nicht zuletzt wegen des warmen Wetters, besonders zahlreich erschienen und erleben spannende, aber faire Wettkämpfe. An denen sind auch wieder zwei Frauenmannschaften beteiligt. Und die schlagen sich wacker. Linda Salzmann, die Kameradin, die für die Packebuscherinnen das Saugrohr ins Wasser hält, holt sich an den Griffen des roten Metallbehälters sogar blaue Flecken, weil sie sich mit vollem Körpereinsatz auf das Rohr wirft.

Aber auch bei den Männermannschaften gibt es hier und da Blessuren. Und auch die Technik will nicht immer so, wie die Feuerwehrleute wollen. Aber im Großen und Ganzen verläuft alles reibungslos. Und Uwe Schlonsak verkündet, nachdem alle Urkunden und Pokale verteilt sind, freudestrahlend, dass es auch ein 18. Mal geben wird. Die teilnehmenden Mannschaften beziehungsweise solche, die es werden möchten, können sich schon einmal Freitag, den 11. Oktober 2019, vormerken. Denn nach dem Flutlicht-Löschangriff ist vor dem Flutlicht-Löschangriff.