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Foto Aus der Vogelperspektive

Auf der Suche nach neuen Fotomotiven wechselt Marcel Lieben immer wieder gern die Perspektive. Und zwar betrachtet er die Dinge von oben.

Von Konstanze Eichner 23.09.2018, 04:00

Halberstadt l „Fotografiert habe ich schon immer gern“, berichtet der 35-jährige Halberstädter Marcel Lieben. „Aber mit der Drohne erreicht man Blickwinkel und neue Motive, zu denen man sonst nicht kommt. Man ist viel beweglicher und nicht festgelegt.“ Belächelt wird der gelernte Zimmermann für sein Hobby schon längst nicht mehr. Denn das für ihn einst fotografische Neuland ist inzwischen zu einer halben Profession geworden.

Auch einen Namen hat sich Marcel Lieben mittlerweile in der Fotografen-Szene gemacht. „Ich stelle meine Werke anderen zur Verfügung“, erklärt er. Bis jetzt nutzen Werbeagenturen und Tourismusbüros der Region seine Bilder. „Ich möchte in Zukunft darauf aufbauen, um später auch gezielt Auftragsarbeiten zu erfüllen“, berichtet Marcel Lieben weiter.

Schnell hat der Halberstädter nach seinen Anfängen mit der Drohnenfotografie auf sich aufmerksam gemacht. 2017 gewann er einen Wettbewerb im Huy, bei dem er die Baderslebener St. Sixti Kirche aus der Luft aufnahm. In diesem Jahr folgte die nächste Erstplatzierung beim Fotowettbewerb für die „Halberstädter Schatzjahre“. Seine Panoramaaufnahme vom Halberstädter Dom und der Martinikirche wurde zudem für die Gestaltung des Faltblattes dieses Kulturprojekts verwendet.

Die Auszeichnungen unterstreichen abermals, dass die Bilder Marcel Liebens Leidenschaft für Drohnenfotografie widerspiegeln. „Es macht mir viel Spaß“, bekennt er. Allerdings unterscheide sich das Arbeiten mit Drohnenkameras auch von der normalen Fotografie. „Man braucht viel Vorstellungskraft, um zu wissen, wie die Motive aus der Höhe am Ende aussehen könnten“, berichtet Lieben.

Außerdem gilt es, bezüglich besonderer geltender Vorschriften einen langen Atem zu haben. Denn: „Mit der Drohne darf ich nicht höher als 100 Meter fliegen, sonst benötige ich eine Genehmigung vom Luftfahrtbundesamt. Das gleiche gilt für Nachtaufnahmen“, erklärt er weiter.

Für die besonderen Ansichten braucht es außerdem besondere Technik. Marcel Lieben nutzt nur Drohnen, die nicht mehr als zwei Kilo schwer sind, denn darüber hinaus müsse ein separater Führerschein erworben werden. Der Hobbyfotograf verweist zudem auf die im letzten Jahr in Kraft getretene neue Drohnenverordnung des Verkehrsministeriums. Für nahezu alle Drohnen gelte seitdem eine Kennzeichnungspflicht, damit im Falle eines Unfalls der Besitzer ermittelt werden kann.

Ein großes Thema, mit dem sich auch Marcel Lieben immer wieder auseinandersetzt, ist darüber hinaus natürlich der Datenschutz. „Ich vermeide es, an Orten aufzunehmen, wo sich gerade viele Menschen befinden“, berichtet er. Auch frage er immer in den jeweiligen Einrichtungen nach, ob er die Gebäude von oben fotografieren darf.

Demnächst will Marcel Lieben für seine Bild- und Videoaufnahmen eine noch bessere Qualität erreichen. Dafür hat er sich schon eine neue Drohne bestellt. „In der Auflösung liegt die neue Kamera bei 20 Megapixel“, sagt der Hobbyfotograf. Und die Neuanschaffung will wirklich gut überlegt sein, denn der Preis für dieses Hobby hat es in sich: „Will man wirklich gute Aufnahmen haben, muss man schon circa 2000 Euro für eine Drohnenkamera einplanen“. Eine Investition, die sich für Marcel Lieben lohnt.