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Erziehungs-Tipp Das Kind schläft nicht im eigenen Bett - Na und?

Wenn Kinder nicht im eigenen Bett schlafen wollen, gilt das oft als Erziehungsfehler. Expertin Danielle Graf sieht das ganz anders und erklärt, warum.

22.03.2019, 08:59
Schon kleinen Kindern wird oft beigebracht, im eigenen Bett zu schlafen. Wenn das nicht klappt, dürfen Eltern jedoch entspannt bleiben. Foto: Lars Halbauer
Schon kleinen Kindern wird oft beigebracht, im eigenen Bett zu schlafen. Wenn das nicht klappt, dürfen Eltern jedoch entspannt bleiben. Foto: Lars Halbauer dpa

Berlin (dpa/tmn) - Dass das Kind nicht im eigenen Bett schlafen will, kennen Eltern. Was allerdings nur wenige Mamas und Papas zugeben: Mich stört es auch nicht, dass mein Kind neben mir schläft - ganz im Gegenteil. Ist das dann okay?

"Es spricht absolut nichts dagegen, wenn Kinder im elterlichen Bett schlafen, so lange es allen Beteiligten gut damit geht", beruhigt Erziehungsexpertin Danielle Graf. Die Buchautorin und Bloggerin hat einen Sohn, der gerade 7 Jahre alt geworden ist. Der krabbelt fast jede Nacht irgendwann ins elterliche Bett krabbelt. "Gesellschaftlich ist das immer noch ein Tabu, da die vorherrschende Meinung ist, dass ein Kind ins eigene Bett gehört. Das stimmt jedoch nicht!", sagt Graf.

"Viele Kinder haben ein enorm starkes Bedürfnis, mit vertrauten Personen gemeinsam zu nächtigen", sagt Graf. Das sei ein evolutionäres Relikt aus Zeiten, in denen kleine Kinder ohne Eltern zum Opfer gefährlicher Tiere werden konnten.

"Die Nähe zu Eltern bedeutete für Kinder Jahrtausende lang absolute Sicherheit und damit großes Wohlbefinden. Diese urzeitliche Prägung haben Sie noch immer", erklärt die zweifache Mutter. So sei es nicht erstaunlich, dass auch ältere Kinder beim Schlafen immer wieder gerne die Nähe zu ihren Eltern suchen. Graf: "Das ist ein natürliches Verhalten, das alle Beteiligten gerne genießen dürfen!"

Die Bloggerin hat dabei auch die Mutter im Blick: "Untersuchungen haben gezeigt, dass Mütter in der Regel sogar besser schlafen, wenn ihr Baby bei ihnen ist." Dadurch würden sich die Schlafrhythmen synchronisieren. Das Baby weckt die Mutter dann eher in Leichtschlafphasen, der Tiefschlaf bleibt ungestört.

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