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Oma und Opa Enkelkinder ihre Bücher selbst auswählen lassen

Damit aus Kindern begeisterte Leser werden, ist das Vorlesen wichtig. Großeltern widmen sich dem gerne. Um Neugierde und Interesse an Büchern zu entfachen, sollten die Vorlieben der Kinder beachtet werden.

05.01.2018, 03:26

Mainz (dpa/tmn) - Für viele Großeltern gibt es kaum etwas Schöneres, als sich mit dem Enkelkind gemütlich in einen Sessel zu kuscheln und vorzulesen. Doch nicht jedes Kind hat dazu Lust. Dann gilt es, Enkel da abzuholen, wo ihre Interessen liegen.

"Am besten gemeinsam in die Bibliothek gehen und das Kind selbst aussuchen lassen", rät Christine Kranz von der Stiftung Lesen. Dabei sollten Oma oder Opa offen sein für die Figuren, die das Kind interessieren. "Der größte Fehler, den man machen kann, ist vorzuschreiben, was ein gutes Buch ist."

Ist eine Prinzessin aus einem Film etwa in der Schule oder Kita gerade angesagt, kommt ein Buch über diese Figur vermutlich gut an. "Es muss ja nicht dabei bleiben." Prinzessinnen sind auch in vielen klassischen Märchen Thema. Ist das erste Buch einmal ausgelesen, können Oma oder Opa ein thematisch ähnliches anbieten.

Auch die alten Märchen kommen nach Kranz' Erfahrung gut bei Kindern an. Zu viele Sorgen, dass sie zu grausam seien, muss man sich nicht machen. "Die Grimms-Originale würde ich aber schon der Sprache wegen eher ab Mitte der Grundschulzeit empfehlen." Für Kitakinder gibt es abgespeckte, behutsam modernisierte Varianten. Die Expertin rät, auch da auf das Kind zu achten. "Sehr ängstliche Kinder werden Hänsel und Gretel eventuell ohnehin nicht mögen und das auch äußern", sagt Kranz. Darauf gilt es dann natürlich Rücksicht zu nehmen.