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Offen darüber sprechen Wie man mit Inkontinenz in der Pflege umgeht

Inkontinenz ist in der Pflege ein großes Thema. Viele Betroffene schämen sich, oft ist Pflegenden der Umgang damit ebenfalls unangenehm. Was hilft: offen darüber zu sprechen. Außerdem sollte ein Arzt zurate gezogen werden.

23.10.2018, 16:47

Berlin (dpa/tmn) - Viele ältere und pflegebedürftige Menschen sind inkontinent. Das zieht nicht nur gesundheitliche Probleme nach sich, es kann auch seelisch sehr belastend sein, informiert das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP).

Die Pflegeexperten raten Betroffenen, zunächst mit dem Arzt über ihre Inkontinenz zu sprechen. Denn häufig lasse sie sich lindern oder sogar heilen.

Pflegende Angehörige können zudem darauf achten, dass Betroffene regelmäßig - etwa alle zwei bis drei Stunden - auf die Toilette gehen. Das fördere die Kontinenz, heißt es in dem neuen Ratgeber "Inkontinenz" des ZQP.

Die Toilette sollte gut erreichbar sein. Stolperfallen auf dem Weg dorthin gilt es zu beseitigen. Rutschfeste Hausschuhe oder Socken helfen, Stürzen auf dem Weg ins Bad vorzubeugen. Beim Toilettengang selbst sollte Stress vermieden werden. Inkontinenzprodukte wie Vorlagen liegen am besten immer bereit. Außerdem ist es wichtig, dass Pflegebedürftige ausreichend Zeit auf der Toilette haben.

Sinnvoll sei auch, auf eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Flüssigkeit, genügend Schlaf und viel Bewegung zu achten. Eine gesunde Lebensweise könne einer Inkontinenz nämlich vorbeugen oder sie lindern.

Generell hilfreich ist es dem Ratgeber zufolge, so offen wie möglich mit dem Thema Inkontinenz umzugehen. Nur wenn Pflegende wissen, was dem Pflegebedürftigen Probleme bereitet, können sie sich um passende Hilfsmittel kümmern und im Alltag unterstützen.

Dem ZQP zufolge sind unter den Pflegebedürftigen, die von einem Pflegedienst betreut werden, über 60 Prozent von einer Harninkontinenz betroffen - das seien rund 400.000 Menschen. In den Pflegeheimen sei der Anteil noch größer.

Studie zu Inkontinenz in der häuslichen Pflege