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Friedensring Abriss bald fertig

Die Abrissabreiten am Staßfurter Friedensring werden voraussichtlich schneller beendet als geplant.

Von Daniel Wrüske 10.05.2016, 17:42

Staßfurt l Schuttberge und Fundamentlöcher. Im Staßfurter Friedensring erinnert nicht mehr viel an die vier Wohnblöcke. Seit Anfang März läuft der Abriss. Die Wohnungs- und Baugesellschaft der Bodestadt nimmt damit 110 Wohnungen vom Markt (Volksstimme berichtete). Eigentlich sollten die Arbeiten bis Ende August andauern. Doch die beauftrage Spezialfirma aus Bernburg wird eher fertig. „Wir sind deutlich schneller als geplant“, sagt Reinhard Block, Bauleiter bei Jaeger Bau, im Volksstimme-Gespräch.

Mensch und Maschine spielen gut zusammen. Denn möglich wurde der Zeitgewinn zum einen, weil die Bauleute „konzentriert zur Sache gegangen sind“. Die Mannschaft sei zeitweise verstärkt worden, um den Auftrag aus der Salzstadt gut abarbeiten zu können, erklärt Reinhard Block. Des Weiteren konnte auch die Technik effektiver eingesetzt werden als zunächst angenommen. „Es war zum Beispiel möglich, sehr viel mit den größeren Longfrontbaggern zu arbeiten und wir sind damit auch besser an die großen Gebäude gekommen.“

Eigentlich sollten die mächtigen Arbeitsgeräte die „Grobarbeiten“ ausführen, kleinere Bagger im Nachgang dann den Rest übernehmen. Diese Zweiteilung konnte sich die Baufirma aber meistens ersparen.

Von Vorteil war für die Arbeiter, dass es während des Abrisses keine Komplikationen gab. Zwar habe man in einem Fall ein massives Fundament entdeckt, das aufwendig weggestemmt werden musste, aber das habe zu keiner Zeitverzögerung geführt. In der Ausschreibung, so Reinhard Block, sei auch darauf hingewiesen worden, dass es zum Teil Betondecken in den Häusern gebe, die zu Problemen hätten werden können. „Aber auch hier sind wir gut durch gekommen.“ Ein „System“ allerdings, wann beton und wann andere Materialien von den Altvorderen benutzt worden sind, habe man nicht erkennen können. „Aber wir haben uns darauf eingestellt und hatten die entsprechende Technik.“

Bevor das schwere Gerät aber anrücken konnte, kümmerte sich die Firma um die Absperrung der Baustelle, um ihre Einrichtung und um die komplette Entkernung der Gebäude. Sie stammen teilweise aus den 1930-Jahren und aus der Zeit unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg. Für die Staßfurter Wohnungsbaugesellschaft und ihre Mieter sind die Häuser uninteressant, denn die Wohnungen lassen sich aufgrund ihres Zuschnitts nur schwer entsprechend der modernen Anforderungen sanieren, beispielsweise bei der Brandschutztechnik, hieß es aus der Chefetage.

Deshalb trennt sich der kommunale Vermieter von den vier Blöcken. Das Land fördert den Abriss mit 230 000 Euro. Zu den Gesamtkosten äußert sich die Wobau-Führung nicht.

Auch wenn jetzt alle Zeichen auf ein baldiges Ende der Bauarbeiten hindeuten, etwas Geduld ist noch gefragt. Reinhard Block will sich mit einem Abschlusstermin nicht festlegen, denn die Erfahrungen auf dem Bau allgemein hätten gezeigt, dass es immer wieder Unvorhergesehenes geben könne. „Aber ich denke so fünf bis sechs Wochen brauchen wir noch.

Im Moment sei man dabei, den Bauschutt abzufahren und gleichzeitig die Gruben von den Fundamenten zu verfüllen. Zu den weiteren Restarbeiten gehört, die Wegebeziehungen neu zu organisieren. „Jeder Eingang hatte seinen eigenen Fußweg“, berichtet Reinhard Block. „Diese Zuwegungen sind entfernt worden. Wir setzten deshalb teilweise die Borde am Hauptweg neu, damit er ein geschlossenes Bild abgibt.“

Neu bauen will die Wobau am Friedensring nicht. Aus der Geschäftsleitung heißt es, dass man sich in Staßfurt auf das Stadtzentrum konzentriere und gemeinsam mit der Stadt für einen Neubau am Stadtsee engagiere. Der Stadtrat hat dazu die Beschlüsse bereits gefasst. Die Fläche am Friedensring wird bis Ende Juni begrünt. Die Bernburger Firma wird Mutterboden auftragen und dann Gras säen. Auch das gehört mit zum Auftrag des Spezialunternehmens.