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WM-Routine als Erfolgsfaktor Cahill und Australien auf Rekordjagd

Etwa ein Dutzend Spieler stehen in Russland mindestens vor ihrer vierten WM-Teilnahme. Einige sind noch immer Leistungsträger ihrer Teams, anderen bleibt inzwischen nur die Reservistenrolle. Und auch zwei absolute Weltstars betreten schon zum vierten Mal die WM-Bühne.

Von Miriam Schmidt, dpa 14.06.2018, 09:50

Kasan (dpa) - Eine australische Fußball-Legende ist er längst, nun will sich Tim Cahill endgültig in den Geschichtsbüchern verewigen. In Russland kann er es mit einem WM-Tor auf eine Stufe mit Miroslav Klose, Uwe Seeler und Pelé schaffen, die bei vier Weltmeisterschaften getroffen haben.

"Überhaupt mit diesen Größen gemeinsam erwähnt zu werden, ist verrückt", sagte der australische Nationalspieler. Obwohl Cahill mit seinen 38 Jahren kein Stammspieler bei den Socceroos mehr ist, ist sein Einfluss auf das Team dank seiner Erfahrung enorm. "Ich weiß, dass ich meinen Beitrag leisten kann", kündigte er an.

Und der Australier will unbedingt einen Treffer bei der WM erzielen. "Das bedeutet sehr viel für mich", sagte er im Trainingscamp der Socceroos in Kasan. "Es ist der Traum eines jeden Kindes. Ich würde wahnsinnig gerne als ein Australier zum Club dieser großartigen Fußballer gehören", ergänzte er.

Cahill spielt in Russland wie auch Javier Mascherano, Andrès Iniesta, Valon Behrami oder Sergio Ramos bereits seine vierte WM. Sie alle waren schon bei den Titelkämpfen 2006 in Deutschland dabei, für Mexikos Rafael Márquez ist es sogar das fünfte Weltturnier. Und in Cristiano Ronaldo und Lionel Messi stehen auch die zwei wohl größten Stars der WM in Russland vor ihrem vierten Turnier.

Ronaldo war bei seiner ersten WM 2006 gerade mal 21 Jahre alt, Messi feierte während des Turniers seinen 19. Geburtstag. Doch während der Wert des Portugiesen Ronaldo und des Argentiniers Messi für deren Teams unabhängig von ihrer Routine unbestritten ist, geben Cahill und Co. ihren Mannschaften vor allem durch ihre Erfahrung einen Mehrwert.

"Er ist nicht mehr 19, sondern doppelt so alt, aber er ist auch ein Spieler, der den Unterschied machen kann", sagte Australiens Coach Bert van Marwijk über seinen Routinier. "Er wird nicht nervös, wenn wir vor 80.000 Menschen spielen." Cahill prägte Australiens jüngere Fußball-Geschichte wie kein Zweiter. Er hat fünf der bislang elf WM-Tore Australiens und damit fast die Hälfte der Treffer erzielt.

"Er ist ein Spieler für die großen Spiele. Diesen Rekord zu jagen, bei vier Weltmeisterschaften nacheinander zu treffen, ist eine große Sache für ihn", sagte Teamkollege Andrew Nabbout. Allerdings wird der Rekordtorschütze der Australier beim WM-Auftakt gegen Frankreich am 16. Juni wohl zu Beginn nur auf der Bank sitzen.

Sein Teamkollege Marc Milligan sieht das Spiel gegen Mitfavorit Frankreich zum Start in das Turnier als "massive Herausforderung". "Sie haben Qualität und Geschwindigkeit in allen Bereichen", sagte er. "Es ist eine große Herausforderung, aber wir freuen uns darauf."

Ganz anders ist die Situation bei WM-Favorit Spanien, wo Iniesta und Ramos trotz ihres Alters zu den absoluten Stützen des Teams zählen.
Der 34 Jahre alte Iniesta, der nach der WM zu Vissel Kobe nach Japan wechselt, spielt noch immer auf höchstem Niveau. "Ja, vielleicht ist das Turnier so besonders wie noch nie. Weil es meine letzte WM ist, das macht es so speziell", gab Iniesta zu. Der zwei Jahre jüngere Ramos ist dagegen noch nicht wegzudenken aus Spaniens Team. "Ich bin der Kapitän der Mannschaft und habe eine Rolle", sagte er. "Es ist eine enorme Vorfreude, dass ich meine vierte WM spielen darf."

Auch bei der Schweiz ist Valon Behrami bei seiner vierten WM Stammspieler im Mittelfeld. "Das ist die Phase meiner Karriere, die ich sehr genießen kann", sagte der 33-Jährige. Javier Mascherano war bei Argentinien viele Jahre unumstößlich gesetzt und der Wortführer auf dem Platz. Mittlerweile sind seine Einsätze weniger geworden. "Es wäre egoistisch von mir, zur Nationalmannschaft zu kommen und Ansprüche zu stellen, weil es meine letzte WM sein wird", sagte er.

Über besonders viel Routine verfügt der deutsche Auftaktgegner Mexiko. In Márquez, Andrés Guardado und Guillermo Ochoa hat Trainer Juan Carlos Osorio drei Spieler in seinem Aufgebot, die mindestens ihr viertes Weltturnier spielen. Alle drei könnten am Sonntag gegen die DFB-Auswahl in der Startelf stehen. Bei Márquez gehe es vor allem darum, "was er auf dem Platz beisteuern kann", sagte Osorio. "Neben dem Platz gibt es keine Diskussion, dass er am meisten beiträgt." Mit einem Treffer in Russland könnte Márquez wie auch Cahill und Ronaldo den Sprung in den elitären Club von Seeler, Klose und Pelé schaffen.

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