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Turbulente 20 Jahre Les Bleus Frankreichs WM-Team von Kroatien 1998 bis Kroatien 2018

Der Spieler Deschamps, der WM-Pokal, der Freudentaumel. 20 Jahre ist's her. Zwei Jahre später holt Frankreich den EM-Titel. Aber dann: Enttäuschungen und Skandale mit einem denkwürdigen Zwischenhoch in Deutschland. Ab 2012 der Neuaufbau - mit dem Trainer Deschamps.

Von Jens Marx, dpa 12.07.2018, 08:57

Moskau (dpa) - 1998 - 2018: Zwei Jahrzehnte der Équipe tricolore von Kroatien bis Kroatien. Vom ersten WM-Treffen und dem WM-Triumph über den EM-Titel bis zum Finale der Fußball-Weltmeisterschaft in Moskau.

Die deutsche Presse-Agentur zeigt die Entwicklung der französischen Nationalmannschaft anhand wichtiger Meilensteine.

1998: Wenige Wochen vor dem WM-Anpfiff im eigenen Land votiert das Fußball-Volk noch für die Entlassung von Trainer Aimé Jacquet. Dann kommt alles anders. Drei Siege und 9:1 Tore, auf in die K.o.-Runde. Paraguay, Italien, keiner kann Frankreich stoppen. Auch Kroatien nicht. Die Männer vom Balkan gehen mit 1:0 im Halbfinale in Führung, Lilian Thuram dreht mit einem Doppelpack aber das Spiel. Am 12. Juli im Stade de France krönt sich die Équipe tricolore mit einem 3:0 gegen Brasilien - zwei Tore erzielt Zinédine Zidane. Didier Deschamps darf den Pokal als Kapitän in Empfang nehmen.

2000: Fußball-Frankreich kommt aus dem Jubeln nicht raus. Die Mannschaft um Superstar Zidane gewinnt nun unter Roger Lemerre als Trainer auch den Europameistertitel. Im Finale in Rotterdam setzt sich das Team durch ein Golden Goal von David Trezeguet mit 2:1 gegen Italien durch.

2002: Vorbei die Herrlichkeit. Der Titelverteidiger und Confed-Cup-Gerwinner von 2001 erlebt bei der WM in Japan und Südkorea ein Desaster. Zidane und seine Mitspieler gewinnen kein Spiel, schießen nicht mal ein Tor und scheiden mit nur einem Punkt nach der Gruppenphase aus. Lemerre muss gehen.

2004: Es wird nicht wirklich besser. Der EM-Titelverteidiger scheitert im Viertelfinale gegen den späteren Turniergewinner Griechenland. Lemerre-Nachfolger Jacques Santini muss nach zwei Jahren seinen Platz räumen.

2006: Es geht wieder aufwärts, unter Raymond Domenech zieht Frankreich zum zweiten Mal in ein WM-Finale ein, verliert aber gegen Italien. Was mehr als sein Führungstreffer per Foulelfmeter in Erinnerung bleibt, ist der unrühmliche Abgang einer Legende: Nach seinem Kopfstoß gegen Italiens Marco Materazzi in der Verlängerung sieht Zidane die Rote Karte. Er verliert nach Provokationen durch den Italiener die Beherrschung. Frankreich verliert ohne Zidane das Elfmeterschießen, Zidanes 103. Länderspiel ist auch sein letztes.

2008: EM-Aus in der Vorrunde. Domenech darf bleiben, die nächste Tiefphase ist aber eingeleitet.

2009: Nur dank eines irregulären Tores schafft Frankreich die WM-Teilnahme. Im Relegationsrückspiel gegen Irland berührt Thierry Henry den Ball mit Unterarm und Hand, ehe er William Gallas zum entscheidenden 1:1-Ausgleich vorlegt.

2010: Meuterei, Revolte, Streik, Beleidigungen - kurzum: Die Komplett-Blamage. Sportlich verheerend, ausgeschieden in der Vorrunde, hinterlassen Mannschaft und Trainer Domenech alles, nur kein Bild von Einheit und Brüderlichkeit.

2012: Bei dieser EM soll es Laurent Blanc richten, Weltmeister von 1998 und Europameister von 2000. Auch er schafft es nur bis zum Viertelfinale, Frankreich scheidet gegen den späteren Europameister Spanien aus. Deschamps übernimmt.

2014: Mehr als das Viertelfinale ist aber auch mit dem Kapitän der 98er-Weltmeistermannschaft bei der WM in Brasilien erstmal nicht drin. Aus gegen den späteren Weltmeister Deutschland.

2015: Am 13. November spielen Fußball und Sport keine Rolle mehr. Am Rande des Freundschaftsspiels zwischen Frankreich und Deutschland im Stade de France verüben Attentäter die grauenvollen Anschläge von Paris. Die Schwester von Offensivstar Antoine Griezmann überlebt im Club Bataclan die Attacken.

2016: Die Erlebnisse rund acht Monate vorher sind weiter präsent. Die Équipe tricolore will dem Land, einer von Terrorismus gezeichneten Nation, Freude schenken. Es klappt bis zum Finale. Dort verliert die Mannschaft nach Verlängerung gegen Portugal. Die Chance, 32 Jahre nach dem Heimtriumph von Michel Platini und seinen Kollegen den EM-Titel zu holen, ist vergeben.

2018: Die Mannschaft brilliert zuerst nicht, kommt aber problemlos in die K.o.-Runde. Dort haben es die Gegner vom Namen her in sich, Frankreich schlägt aber Vizweltmeister Argentinien im Achtelfinale 4:3, gegen Uruguay setzt sich die Mannschaft mit 2:0 durch und auch der längt nicht mehr nur geheime Favorit Belgien kann die Franzosen nicht stoppen. Auch dank taktischer Finesse, die eher zweckdienlich pragmatisch als künstlerisch wertvoll ist, gewinnen sie 1:0 und ziehen zum dritten Mal in 20 Jahren in ein WM-Finale ein. Gegner dort wie im Halbfinale 1998: Kroatien.

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