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WM-Report Standard-Tore, späte Treffer und Star-Einfluss als Trend

Viele Tore nach ruhenden Bällen, späte Treffer und ein großer Einfluss der Superstars um Cristiano Ronaldo, Lionel Messi & Co. - das sind die ersten Trends der Fußball-WM. Die deutsche Niederlage macht die makellose Europa-Bilanz zunichte.

Von Florian Lütticke, dpa 17.06.2018, 20:59

Moskau (dpa) - Die ersten Tage der Fußball-WM in Russland bringen auch schon die ersten Erkenntnisse für das weitere Turnier. Der Trend geht zu Toren nach Standards und späten Treffern, die Erfolgsbilanz der Kontinente ist höchst unterschiedlich.

Ein Blick auf Auffälligkeiten der ersten Partien:

Standards: In einer von Taktik geprägten Fußball-Welt, in der auch die vermeintlich kleinen Teams gut defensiv gestaffelt sind, werden Aktionen nach ruhenden Bällen immer wichtiger. Zwölf von 25 Toren fielen in den ersten elf Spielen nach Standardsituationen, davon wurden allein vier Elfmeter verwandelt. Zwei weitere Strafstöße verschossen Argentiniens Superstar Lionel Messi und der Peruaner Christian Cueva. Drei Freistöße gingen direkt ins Tor, bei der kompletten WM 2014 in Brasilien waren es genau so viele. Vor vier Jahren fielen nur 38 von 171 Toren nach Standards, also gut 22 Prozent.

Zuschauer: Viele leere Sitze gab es vor allem bei der Partie zwischen Ägypten und Uruguay in Jekaterinburg, 6000 Plätze blieben frei. Mehr als 5000 verkaufte Tickets seien nicht genutzt worden, teilte die FIFA zu den Gründen mit. "Das sind zwei Mannschaften, die für viele russische Fans eher uninteressant sind", begründete Wjatscheslaw Koloskow, Ehrenvorsitzender des Russischen Fußballverbands RFS, den mäßigen Besuch. Und Vizeregierungschef Witali Mutko meinte: "Man sollte das Ganze einfach nicht beachten und nicht zuviel im Negativen rumkramen." Drei der ersten elf Spiele - darunter das Duell von Deutschland mit Mexiko im Moskauer Luschniki-Stadion - waren ausverkauft. Die Gesamt-Auslastung lag bei 97,3 Prozent.

Kontinente: Für afrikanische Teams droht es ein ganz schweres Turnier zu werden. Ägypten (0:1 gegen Uruguay), Marokko (0:1 gegen Iran) und Nigeria (0:2 gegen Kroatien) starteten ohne eigenes Tor mit Niederlagen. Tunesien ist nur Außenseiter in seiner Gruppe mit Belgien und England. So bleibt Senegal die große Hoffnung. Die europäischen Teams erwischten hingegen einen makellosen Auftakt, holten fünf Siege aus den ersten sechs Duellen mit Mannschaften von anderen Kontinenten. Erst Deutschland kassierte gegen Mexiko mit 0:1 die erste Europa-Niederlage. Schweiz rang Brasilien hingegen ein 1:1 ab.

Stars: Auf der größten Bühne entscheiden die größten Stars die Spiele. Cristiano Ronaldo mit seinem Dreierpack für Portugal, Frankreichs Antoine Griezmann und Kroatiens Luka Modric trafen per Elfmeter, bei Dänemark bereitete Christian Eriksen den Siegtreffer vor. Und im Negativen sorgte auch Lionel Messi durch seinen vergebenen Strafstoß beim enttäuschenden 1:1 von Argentinien gegen Island für die Entscheidung. Brasiliens Neymar konnte hingegen keine Akzente setzen.

Späte Treffer: Der Trend geht auch bei der WM in Russland zum späten Jubel. In jedem der ersten vier Turnierspiele fiel mindestens ein Treffer nach der 87. Minute. Alleine in der Nachspielzeit durften die Teams bislang dreimal feiern: Russland traf beim 5:0 über Saudi-Arabien zweimal nach der 90. Minute, Marokkos Aziz Bouhaddouz sorgte per Eigentor in der 90.+5 Minute für den iranischen 1:0-Sieg. Bei der WM 2010 in Südafrika wurden über das komplette Turnier lediglich sechs Tore in der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit erzielt, vier Jahre später in Brasilien waren es schon zwölf. Auch bei der EM 2016 fielen bereits die zahlreichen späten Treffer auf.

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