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Auftakt gegen Iran Nach Wahl-Schlappe will Marokko auf dem Rasen jubeln

20 Jahre musste Marokko warten. Nun sind die Nordafrikaner wieder bei einer WM dabei - und träumen trotz übermächtiger Gruppen-Konkurrenz vom Achtelfinale. Dazu muss ein Auftaktsieg gegen den Iran her.

Von Eric Dobias, dpa 14.06.2018, 12:23

Sankt Petersburg (dpa) - Nach der schmerzhaften Wahl-Schlappe im Rennen um die Weltmeisterschaft 2026 wollen Marokkos Kicker um Abwehrstar Medhi Benatia ihre 35 Millionen Landsleute wenigstens mit dem ersten WM-Sieg seit 20 Jahren beglücken.

"Wenn wir bei der WM schon nach der Vorrunde ausscheiden, wäre das eine riesige Enttäuschung", sagte Trainer Hervé Renard vor dem Auftaktspiel gegen den Iran in St. Petersburg (17.00 MESZ).

Ein selbstbewusster Spruch des Franzosen - warten danach doch die Fußball-Schwergewichte Portugal und Spanien. Renard setzt daher bei der fünften WM-Teilnahme der Nordafrikaner nach 1970, 1986, 1994 und 1998 vor allem auf eine starke Defensive um Abwehr-Juwel Achraf Hakimi vom Champions-League-Sieger Real Madrid und Kapitän Benatia.

Der 31-Jährige fand nach seinem glücklosen Intermezzo bei Bayern München, wo er von 2014 bis 2016 unter Pep Guardiola nie richtig ankam, beim italienischen Champion Juventus Turin wieder zu alter Stärke. "Die ganze Welt weiß: Mehdi Benatia ist ein super Abwehrspieler, der sehr wichtig für uns ist", lobte Schalkes Jungprofi Amine Harit den Anführer der sogenannten Löwen vom Atlas.

Benatia war es dann auch, der Marokko höchstpersönlich zur Endrunde in Russland führte. Im entscheidenden Qualifikationsspiel gegen die Elfenbeinküste traf er zum 2:0-Endstand und bekannte danach: "Das war der wundervollste Moment meiner Karriere."

Der könnte nun getoppt werden, wenn die Nordafrikaner so weitermachen, wie sie vor 20 Jahren aufgehört haben - mit einem Endrundensieg. Damals gab es in Saint-Etienne zum Abschied ein 3:0 gegen Schottland.

Dabei mithelfen will auch Harit. "Das ist wirklich eine ganz große Geschichte. Man darf nicht vergessen, dass Marokkos letzte WM-Teilnahme 20 Jahre her ist", sagte er vor seinem WM-Debüt. Der 20-Jährige, der in der abgelaufenen Bundesligasaison zum "Rookie of the Year" gewählt wurde, darf sich nach einer guten Vorbereitung sogar Chancen auf einen Platz in der Startelf ausrechnen.

In erster Linie zählt für den Mittelfeldspieler vom deutschen Vizemeister aber nur das große Ganze. "Es wird darauf ankommen, was wir für einen Charakter zeigen. Wir brauchen überhaupt nicht auf die anderen zu schauen - nur auf uns. Jeder von uns muss alles geben", sagte Harit und fügte voller Pathos hinzu: "Es wird mit dem Herzen und dem Kopf gespielt."

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