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Hasebe & Co. Japan setzt bei WM auf Bundesliga-Routine

Sieben Bundesliga-Profis stehen im japanischen WM-Aufgebot, das sind so viele wie bei fast keinem anderen Team. Hasebe, Kagawa, Osako und Co. haben die Samurai Blue zum Auftaktsieg geführt - und sollen das Team mit ihrer Bundesliga-Erfahrung nun noch weit bringen.

Von Miriam Schmidt, dpa 22.06.2018, 10:27

Kasan (dpa) - Es sind entspannte Tage, die Makoto Hasebe und seine Teamkollegen derzeit im russischen Kasan verbringen. Beim Spaziergang zum Kasaner Kreml lernten sie die "sehr schöne Stadt" etwas näher kennen, am Tag danach plauschten sie mit Japans Prinzessin Hisako Takamado.

"Wir sind sehr stolz, dass sie da war", berichtete der Frankfurter Hasebe nach dem kaiserlichen Besuch im Trainingscamp in Kasan. "Sie ist ein großer Fußball-Fan." Vor dem zweiten WM-Spiel gegen den Senegal am Sonntag (17.00 Uhr MESZ) in Jekaterinburg genießt Japans Fußball-Nationalteam die Ruhe und Zeit zum Durchatmen.

Großen Anteil am 2:1-Auftaktsieg gegen Kolumbien und der Gelassenheit bei den Japanern haben die Bundesliga-Profis im Aufgebot von Trainer Akira Nishino. Die Erfahrung von Hasebe, Shinji Kagawa oder Yuya Osako aus dem Bundesliga-Alltag soll die Asiaten nun auch auf der großen WM-Bühne bis zu ihrem Minimalziel Achtelfinale tragen. "Die Bundesliga ist eine starke Liga", sagte Hasebe. "Wir haben viele Spieler, die dort sehr gute Erfahrungen gesammelt haben." Gleich sieben Profis aus dem japanischen WM-Aufgebot kicken in Deutschlands 1. oder 2. Liga. Viele von ihnen gehören zu den Stützen des WM-Teams.

Auch gegen den Senegal wird Nationalcoach Nishino daher wohl wieder auf Kapitän Hasebe sowie die Torschützen Kagawa (Borussia Dortmund) und Osako, der vom 1. FC Köln zu Werder Bremen wechselt, setzen. Auch Neu-Hannoveraner Genki Haraguchi dürfte seinen Platz in der Startelf sicher haben. Yoshinori Muto (FSV Mainz 05), der vom FC Augsburg an Fortuna Düsseldorf ausgeliehene Takashi Usami und Gotokou Sakai vom Hamburger SV dürften eher für Joker-Einsätze infrage kommen.

Der Besuch der Prinzessin gab den Japanern vor der schweren Aufgabe gegen die Afrikaner noch einmal extra Motivation. Lächelnd posierten Japans Kicker mit ihr für ein Gruppenfoto, anschließend wurde noch fast zwei Stunden konzentriert trainiert. "Es ist schön, dass wir das erste Spiel gewonnen haben. Aber trotzdem haben wir noch gar nichts geschafft", sagte Hasebe und warnte vor Nachlässigkeiten. Bei leichtem Wind trainierten die Samurai Blue auf dem Trainingsgelände von Rubin Kasan im Norden der Stadt mit viel Einsatz und Disziplin.

Unter Coach Akira Nishino, der erst Anfang April den Bosnier Vahid Halilhodžic ersetzte, hat sich bei den Asiaten vieles geändert. Nishino ist ein ruhiger, gelassener und akribischer Coach, der den Austausch mit den Spielern sucht und sie einbezieht - ganz anders als sein Vorgänger. "Wir stehen alle zusammen, die gesamte Mannschaft. Wir sind ein Team, deswegen ist die Stimmung ganz gut", sagte Hasebe. Ziel der Asiaten bei ihrer sechsten WM-Teilnahme ist der dritte Einzug in die K.o.-Runde - das Achtelfinale soll es mindestens sein.

Trotz der geringen WM-Vorbereitungszeit von nur zwei Monaten scheint Nishinos Arbeit zu fruchten. Gegen Kolumbien präsentierte sich die Elf diszipliniert, taktisch gut eingestellt und motiviert. Die Tore der Bundesliga-Profis Kagawa und Osako entschieden dann das Spiel. "Bei einer WM zu treffen, war ein Kindheitstraum für mich, daher bin ich sehr glücklich", sagte der zukünftige Bremer Osako. "Dafür haben sich die vier Jahre in Deutschland wirklich gelohnt."

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