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Führerscheine fehlen Mittelgroßes Fahrzeug soll Problem lösen

Für das Tanklöschfahrzeug der Kuseyer Feuerwehr ist ein Lkw-Führerschein nötig. Doch zu wenige verfügen darüber.

Von Siegmar Riedel 25.05.2018, 18:56

Kusey/Röwitz l Stellen Sie sich vor, ein Wohnhaus brennt. Aber die Kuseyer Feuerwehr kann mit ihrem Tanklöschfahrzeug voll mit Wasser nicht ausrücken, weil kein Feuerwehrmann mit dem erforderlichen Lkw-Führerschein verfügbar ist. Das ist nicht der größte anzunehmende Unfall, kein Super-GAU, sondern laut Denny Dörwald, Ortswehrleiter in Röwitz, war das bereits Realität. In der Sitzung des Kuseyer Ortschaftsrates am Mittwoch machten er und sein Kuseyer Amtskollege Rüdiger Wuttke auf ein Problem der Feuerwehren aufmerksam. „Von 6 bis 17 Uhr kann es passieren, dass bei einer Alarmierung das große Fahrzeug aus Kusey nicht mit raus fährt, weil niemand den entsprechenden Führerschein hat“, erläuterte Denny Dörwald. Zum Löschen sei nun mal Wasser nötig, aber das wasserführende Fahrzeug rücke deswegen nicht mit aus.

Auf einer Tafel stellte er das Zusammenwirken der Feuerwehren aus Kusey, Neuferchau und Röwitz inklusive der Entfernungen bildlich dar. „Nach der Alarmierung muss eine Löschgruppe mit acht Feuerwehrleuten und einem Gruppenführer innerhalb von 12 Minuten am Einsatzort sein“, erläuterte Dörwald. Das aber könne nicht funktionieren, wenn kein Kamerad mit dem nötigen Führerschein vor Ort sei. Das gleiche Problem gebe es bei der Kunrauer Feuerwehr, er habe sich erkundigt.

Denny Dörwald schlug deshalb den Einsatz eines Mittelgroßen Löschfahrzeugs (MLF) mit 1200 Liter Wasser an Bord in Röwitz vor. „Das ist unser Wunsch“, betonte er. Das MLF würde auf einem 7,5-Tonnen-Fahrzeug basieren und könne deshalb auch von Inhabern älterer Pkw-Führerscheine gelenkt werden. „Ein Lkw-Führerschein ist dafür nicht nötig“, hob der Röwitzer hervor. Er empfahl den Austausch des bisherigen Röwitzer Fahrzeugs ohne Wassertank (TSF), das verkauft werden könne. Er wolle den Dienstweg einhalten und die Gremien jetzt nacheinander über diesen Vorschlag in Kenntnis setzen.

Überhaupt ist für Dörwald die Ausrückeordnung durcheinander geraten. Denn das wasserführende Fahrzeug sei bereits nicht mit alarmiert worden. Thomas Mann fragte nach weiteren Lkw-Führerscheinen für die Kameraden. „Da sind wir dran“, versicherte Dörwald. Wolfgang Mosel machte darauf aufmerksam, dass Kusey mit einem vollen Gewerbegebiet, Schule und Hort einige Gefahrenpunkte aufweise. Dörwald: „Es gibt kein Konzept dafür, wenn Kita oder Schule brennen. Darüber sollten wir uns schnellstmöglich Gedanken machen.“