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Champions League Bayern-Spiel im Pay-TV - Freunde und Kneipe als Alternative

Der Mittwoch war bis zur vergangenen Champions-League-Saison der ZDF-Tag: Das Bayern-Spiel gegen Liverpool wäre vor einem Jahr noch frei zu empfangen gewesen - doch jetzt läuft es nur bei Sky. Was gibt es für Alternativen?

Von Hannes Huttinger und Michael Rossmann, dpa 11.03.2019, 10:08

Berlin (dpa) - Das Rückspiel des Champions-League-Achtelfinals zwischen dem FC Bayern München und dem FC Liverpool wird mit Spannung erwartet.

Wenn am Mittwoch (21.00 Uhr) der Anpfiff ertönt, werden sich viele Fußballfans wieder ärgern, denn sie können die Begegnung nicht sehen, weil nur der Pay-TV-Sender Sky überträgt.

Wo schauen die Fans die Champions League?

Freunde und Bekannte mit Sky-Abonnement sind derzeit besonders beliebt. Ein Sprecher geht davon aus, "dass bei solchen Spielen in größeren Gruppen geschaut wird". Sky wirbt derzeit zudem mit einem günstigen Monats-Abo (Skyticket), warnt aber: "Aufgrund des enormen Interesses am Spiel des Jahres wird eine möglichst frühzeitige Registrierung empfohlen." Zudem gibt es Kneipen, die eine Lizenz haben und das Bayern-Spiel zeigen dürfen. Manche Anhänger nutzen auch illegale Möglichkeiten.

Wie viele Menschen schauen die Champions League bei Sky?

Durchschnittlich 1,33 Millionen Zuschauer sahen das 0:0 im Hinspiel live im Fernsehen. Weitere 290 000 Zuschauer sahen die Partie über das Internetangebot Sky Go. Für die Nutzung in den Bars liegen nach Sky-Angaben noch keine Zahlen vor. Aber viele Kneipen waren beim Hinspiel vor drei Wochen nach Angaben zahlreicher Fans überfüllt.

In der Vorrunde waren es in den Sky-Bars durchschnittlich 320 000 Gäste pro Spieltag, was im Vergleich zur Vorsaison einem Zuwachs von 41 Prozent entspricht. Zahlen vom ebenfalls kostenpflichtigen Streamingdienst DAZN, der einen Teil der Champions League zeigt, gibt es nicht. Nur in den Kneipen laufen die DAZN-Übertragungen auch über das Sky-Abonnement.

Was kostet das Sky-Abo für Kneipen?

"Wir haben ein Preissystem eingeführt, das neben der räumlichen Größe eines Betriebs auch die Kaufkraft, Sportaffinität und Bevölkerungsdichte am Standort berücksichtigt", heißt es dazu bei Sky. Daraus ergeben sich sehr unterschiedliche Kosten. Eine kleine Kneipe im mecklenburgischen Neustrelitz mit 35 Quadratmetern muss etwa 140 Euro monatlich zahlen. Bei einer großen Sportsbar in München (170 qm) sind es hingegen 1279 Euro im Monat.

Nutzen die Fußballanhänger verbotene Streaming-Dienste?

Davon ist der Medienrechtler Christian Solmecke überzeugt. "Viele Fans werden ganz sicher auf illegale Plattformen ausweichen", sagte der Kölner Jurist, der auf IT-Recht spezialisiert ist. Nach seinen Schätzungen haben Ende 2018 rund zwei Millionen Nutzer in Deutschland auf illegale Signale zurückgegriffen, um Sportevents wie die Champions League verfolgen zu können. Im Vergleich zu früheren Jahren sei dies ein "ein enormer Zuwachs".

Welche Strafen drohen Fans bei illegaler Nutzung?

Seit einem im April 2017 gefällten Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) drohen auch den Konsumenten illegaler Dienste Abmahnungen. Zuvor wurden nur die Anbieter belangt. Die Abmahnkosten sind im Privatbereich auf rund 150 Euro gedeckelt. Die Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden, bezeichnet der Jurist "derzeit tatsächlich als sehr gering". Sicher fühlen können sich illegale Nutzer deshalb aber nicht.

Sky

SKY-DAZN-Kooperation

Christian Solmecke