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DFB-Pokal Torparty in Wolfsburg: RB Leipzig demontiert VfL

Sie spielen eine Halbzeit lang höchstens ordentlich. Wenn auch die Einstellung da schon stimmt. Was RB Leipzig nach der Pause in Wolfsburg macht, ist beeindruckend. Die nächste Runde ist mit dem höchsten Sieg in der Vereinsgeschichte im DFB-Pokal gebucht.

Von Thomas Eßer und Jens Marx, dpa 30.10.2019, 19:55

Wolfsburg (dpa) - Nach dem Tor-Feuerwerk zum höchsten RB-Sieg im DFB-Pokal ließen sich die überglücklichen und stolzen Leipziger von ihren Fans ausgiebig feiern.

6:1 (1:0) - und das im Bundesliga-Duell beim bis dahin wettbewerbsübergreifend ungeschlagenen VfL Wolfsburg. "So ein Spiel wie heute zeigt, zu was wir in der Lage sind", betonte RB-Mittelfeldantreiber Diego Demme. "Die Leipziger waren eiskalt und gnadenlos, als wir unser Konzept verloren haben", kommentierte VfL-Sportdirektor Marcel Schäfer.

Nach einem Eigentor durch Wolfsburgs Jeffrey Bruma in der 13. Minute machten Marcel Sabitzer (55.), Emil Forsberg (58.), Konrad Laimer (61.) und Timo Werner (68./88.) am Mittwochabend in einer furiosen zweiten Halbzeit in Wolfsburg den am Ende mitreißenden Einzug ins Achtelfinale perfekt. Die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann dürfte auch auf eine Initialzündung in der Liga hoffen nach zuletzt vier Meisterschaftsspielen ohne Sieg. Den Wolfsburgern blieb vor 17.705 Zuschauern nur der Treffer durch Wout Weghorst in der 89. Minute.

Die spätabendliche Ansage an die RB-Mannschaft nach der enttäuschenden Niederlage beim SC Freiburg zuletzt zeigte in Sachen Einstellung von Beginn an die erhoffte Wirkung. Nagelsmanns Startelf ging entschlossen in die Zweikämpfe und ließ die Wolfsburger nicht zur Entfaltung kommen. Spielerisch boten beide Teams trotz ihres Potenzials zunächst aber wenig.

Dazu passte auch das Tor der Leipziger gegen erschreckend wirkungslose Wolfsburger. Nach einer Ecke flankte Forsberg vors VfL-Tor, dort versuchte es zuerst Nationalspieler Marcel Halstenberg, dann dessen Abwehrkollege Dayot Upamecano. Beide trafen den Ball aber nicht richtig, dennoch landete dieser irgendwie bei Willi Orban, dem Abwehrchef, der ebenfalls mit aufgerückt war.

Vom RB-Kapitän prallte der Ball ab und Wolfsburgs Bruma bugsierte ihn ins Tor. Zwei Minuten später verpasste Werner mit einem Kopfball den zweiten RB-Treffer - zu weit weg vom Tor, zu schwach. Die Zuschauer sahen in den ersten 45 Minuten zwei Mannschaften mit mehr Makeln in als Schönheitsmomente.

Die Wolfsburger konnten auch das frühe Verletzungs-Aus von Orban nicht nutzen. Der RB-Kapitän musste nach nicht mal einer halben Stunde raus, ein Problem am linken Knie. Ein Gegner war nicht beteiligt gewesen.

Für Orban kam Stefan Ilsanker zum Saisondebüt. Und der verhinderte mit der Fußspitze unmittelbar nach dem Wiederanpfiff den Ausgleich der Wolfsburger durch Josip Brekalo. Kurz danach rettete RB-Keeper Yvon Mvogo, er durfte anstelle von Stammkeeper Peter Gulacsi ins RB-Tor. Dann ging es so schnell, wie es die Fans vom RB-Fußball gewohnt sind. Sabitzer, Forsberg, Laimer, Werner - ein Fünferpack und die bis dahin ungeschlagenen Mannschaft von Oliver Glasner, die vor anderthalb Wochen in Leipzig in der Liga ein 1:1 erreicht hatte, war entzaubert.

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