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1:2 gegen Leverkusen Auch Labbadia ratlos - Wolfsburger Fans verhöhnen ihr Team

Das Heim-Debüt von Bruno Labbadia beim VfL Wolfsburg ist missglückt. Die VW-Werkself unterliegt Bayer Leverkusen und rutscht damit noch tiefer in Abstiegsgefahr.

Von Michael Rossmann, dpa 04.03.2018, 08:21

Wolfsburg (dpa) - Die Fans des VfL Wolfsburg hatten für ihren Krisenclub nur noch Häme übrig. "Wir steigen ab und kommen nie wieder - aber wir haben Bruno Labbadia!"

So höhnten die verärgerten VfL-Anhänger nach dem verpatzten Heim-Debüt des neuen Trainers. Nur noch das bessere Torverhältnis trennt den niedersächsischen Fußball-Bundesligisten nach der 1:2-Niederlage gegen Bayer Leverkusen vom Relegationsrang.

Auch der dritte Trainer dieser Saison kann den Absturz der teuren Werksmannschaft des Volkswagen-Clubs bislang nicht stoppen. Mit dem Nachfolger von Andries Jonker und Martin Schmidt ist der VfL sogar noch weiter nach unten gerutscht. Nur 25 Punkte nach 25 Spielen - so schlecht war der VfL noch nie. Selbst im Vorjahr waren es zum gleichen Zeitpunkt vier Zähler mehr, und trotzdem ging es in die Relegation.

Labbadia wirkte nach der missratenen Heim-Premiere reichlich ratlos. "Ich kenne die Mechanismen und die Grundstimmung, vor allem wenn man da ist, wo man sich nicht sieht", sagte der neue Coach des VfL und beteuerte: "Ich bin darauf eingestellt."

Trotz des für viele Millionen zusammengestellten Kaders taumelt der VfL also weiter abwärts. Auch mit dem neuen Trainer zeigt Wolfsburg die altbekannten Probleme. Hinten nicht wirklich sicher und vorn harmlos spielte das zusammengewürfelte Team unter Labbadia genauso wie unter seinen Vorgängern.

"Ich komme nicht hierher, dass ich die Hand auflege", sagte Labbadia. "Ich bin kein Träumer und denke, das klappt bei mir sofort." Es wird aber dringend Zeit, dass etwas klappt. Sonst geht es wieder in die Relegation. Nur der große Abstand zu den von Köln und Hamburg besetzten direkten Abstiegsrängen scheint derzeit noch schlimmere Szenarien zu verhindern.

Die eigenen Anhänger scheinen die Hoffnung zumindest aufgegeben zu haben. Vor dem Spiel durfte eine Fan-Vertreter noch über Mikrofon eine Mutmacher-Rede mit Durchhalte-Parolen halten. Doch schon während der Partie kippte die Stimmung. "Wir wollen euch kämpfen sehen", gehört auch in Wolfsburg längst zum Standard-Repertoire. Und zumindest die Statistik belegt, dass die Wolfsburger Mannschaft fast fünf Kilometer weniger gelaufen ist als die der Leverkusener.

"Es ist doch ihr gutes Recht, ihre Enttäuschung zu zeigen", sagte Admir Mehmedi, der nach den Toren von Lucas Alario (30./Foulelfmeter) und Julian Brandt (78.) in der 79. Spielminute gegen seinen Ex-Club traf. Ansonsten passte sich der in der Winterpause gekommene Angreifer dem Niveau seiner neuen Mitspieler an und schimpfte: "Ich habe mich gar nicht gefreut über das Tor, es hat mich richtig angekotzt, weil wir nicht gut gespielt und verloren haben."

Mehmedi wirkte während und nach dem Spiel genauso hilflos wie sein Trainer. "Wenn wir jetzt aufgeben und die weiße Fahne raushängen, dann bringt uns das auch nichts", sagte der neue VfL-Angreifer. Der hoffnungsfroh nach Wolfsburg gekommene Spieler konstatierte nun: "Wir befinden uns in einer sehr, sehr komplizierten Situation."

Mit der teuren Nachverpflichtung von Mehmedi und dem zweiten Trainerwechsel ist der Handlungsspielraum des umstrittenen Managers Olaf Rebbe ausgeschöpft. Was jetzt noch helfen kann? Labbadia sagte dazu nur: "Das ist der berühmte Kopf, der da eine Rolle spielt."

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