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Keine "Alibikäufe" Hoeneß verteidigt Transferpolitik des FC Bayern

Mit Philipp Lahm und Xabi Alonso fehlen den Bayern in der neuen Saison zwei Routiniers mit Weltruhm. Bislang haben die Münchner vor allem in die Zukunft investiert. Der richtige Weg, findet Uli Hoeneß. Der Präsident äußert sich noch einmal zu "Granaten" als Zugänge.

29.06.2017, 12:06

München (dpa) - Junge Spieler statt reifere Stars für horrende Summen: Uli Hoeneß hat die Transferpolitik des FC Bayern München kurz vor dem Trainingsauftakt verteidigt.

"Wir reden alle von einem Neuaufbau und dass die Zukunft des FC Bayern München gestaltet werden müsse - und dann macht das der FC Bayern, holt junge Spieler im Alter zwischen 20 und 22 Jahren, und es gibt auch wieder Kritik. Aber einen Neuaufbau kann man nicht machen, indem man 100-Millionen-Transfers für 29- und 30-Jährige durchzieht", sagte der Präsident des Fußball-Rekordmeisters im "Kicker".

"Man muss den jungen Spielern viel mehr Vertrauen geben, selbst wenn wir dann zwei Jahre lang nur Meister werden sollten und sehen müssen, was international möglich ist", führte der 65-Jährige aus. Am Samstag starten die ersten Profis des Kaders von Trainer Carlo Ancelotti in die Saisonvorbereitung.

Die Münchner, bei denen Philipp Lahm und Xabi Alonso ihre Karrieren beendeten, haben bislang vier neue Spieler verpflichtet. Die beim Confed-Cup weilenden Sebastian Rudy (27 Jahre) und Niklas Süle (21) kommen aus Hoffenheim, der bei der U21-EM spielende Serge Gnabry (21) von Werder Bremen. Corentin Tolisso (22) wechselte für die Rekordsumme von 41,5 Millionen Euro von Olympique Lyon nach Bayern.

"Was bis jetzt gemacht wurde, hat meine volle Unterstützung, es ist absolut zufriedenstellend. Das hat alles Hand und Fuß: Süle, Rudy, Gnabry, Tolisso sind Spieler mit großer Perspektive für die Zukunft. Als Aufsichtsratsvorsitzender bin ich sehr zufrieden mit der bisherigen Transferpolitik, weil sie mit großer Behutsamkeit umgesetzt wurde", sagte Hoeneß. "Real Madrid wurde in der vergangenen Saison verdient Champions-League-Sieger, aber gegen welchen Gegner war diese Mannschaft richtig unter Druck? Gegen uns."

In Sphären, wie es die kursierenden 100 Millionen Euro für einen Marco Verratti von Paris St. Germain oder die etwa 25 Millionen Jahresgehalt für Alexis Sanchez vom FC Arsenal wären, wollen die wirtschaftlich mit Bedacht agierenden Münchner nicht vorstoßen. "Wenn wir es erzwingen wollen, dass wir Champions-League-Sieger werden, müssen wir viel Geld rausschmeißen. Von Alibikäufen halte ich aber nichts", sagte der Präsident und Aufsichtsratsvorsitzende.

Hoeneß sprach sich dafür aus, dass Renato Sanches sein Glück erst einmal weiter in München sucht. Der 2016 für rund 35 Millionen Euro verpflichtete Europameister war in seiner ersten Saison in München nur Ergänzungsspieler. "Ich bin dafür, dass wir es noch ein Jahr mit ihm probieren. Ich bin da für eine ruhige Hand. Der Junge konnte noch nie drei oder vier Spiele ohne Druck spielen", sagte Hoeneß.

Hoeneß hatte bei der Meisterfeier der Bayern im Mai davon gesprochen, dass nur "Granaten" den Kader verstärken würden. Der 65-Jährige ordnete diese Aussage noch einmal ein. "Ich wollte nur darauf hinweisen, dass wir eine sehr gute Mannschaft haben - und wenn du die verstärken willst, musst du extrem viel Geld in die Hand nehmen und hast trotzdem nicht die Garantie, dass du die Champions League gewinnst", sagte Hoeneß.

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