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Nach Anfeindungen Hoffenheim-Mäzen Hopp bedankt sich für Solidarität

26.09.2018, 13:40

Zuzenhausen (dpa) - Mit großer Dankbarkeit hat Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp auf die Solidarität in der Fußball-Branche nach den Anfeindungen gegen ihn durch Fans von Borussia Dortmund reagiert.

Es sei ihm ein Bedürfnis, allen zu danken, "die mir auf so überwältigende und beeindruckende Art und Weise nicht nur ihre Betroffenheit, sondern vor allem Zuspruch, Sympathie und Unterstützung übermittelt haben", sagte der Gesellschafter des Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim am Mittwoch in einer Vereinsmitteilung.

Die vielfältigen Reaktionen verdeutlichten, "dass die unfassbaren Attacken gegen meine Person und meine Familie nicht nur mich geschockt haben. Niemand will den Fußball einigen wenigen Kriminellen ausgeliefert sehen", erklärte Hopp und forderte: "Ich kann nur hoffen, dass die Verbandsspitze und die Vereinsverantwortlichen diesem widerwärtigen Verhalten ein Ende setzen. Die Möglichkeit dazu haben sie!"

BVB-Fans hatten im Bundesliga-Spiel am vergangenen Samstag gegen Hausverbote von Anhängern aus ihrem Lager protestiert. Als Zeichen der Wut war ein großes Banner ausgerollt worden, das das Konterfei Hopps hinter einem Fadenkreuz zeigte. Zudem wurden Spruchbänder mit Beleidigungen gegen Hopp gezeigt. Dies hatten etliche Bundesliga-Funktionäre mit scharfen Worten verurteilt.

Der Deutsche Fußball-Bund leitete Ermittlungen ein - gegen Dortmund wegen der Fan-Entgleisungen, gegen Hoffenheim wegen des Verdachts eines nicht ausreichenden Ordnungsdienstes. Die TSG hat dazu Stellung bezogen: Demnach habe ein vom DFB auf Bitten des Vereins zum Spiel entsandter Sicherheitsbeobachter sowohl dem Club als auch dem Ordnungsdienst attestiert, alle Vorschriften eingehalten und die notwendigen Schritte einwandfrei abgewickelt zu haben.

Indes wurde ein 30 Jahre alter Fußballfan vom Amtsgericht Köln wegen Beleidigung Hopps zu einer Geldstrafe von 4800 Euro verurteilt. Er hatte sich im April 2017 während der Partie zwischen dem 1. FC Köln und 1899 Hoffenheim im Stadion an Schmähungen gegen Hopp beteiligt. Weil er während der Aktion vermummt war, wurde der geständige Mann auch wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz verurteilt.

Der 30-Jährige hatte während des Spiels mit weiteren Kölner Fans ein Transparent mit der Aufschrift "Dietmar, morgen ins Maritim, dein Vater wäre stolz" gezeigt. Der Satz war eine Anspielung auf den damals in dem Hotel stattfindenden Parteitag der AfD. Zudem wurde ein gegen Hopp gerichtetes Schmähplakat mit der Karikatur einer Prostituierten gezeigt. Für Staatsanwaltschaft und Gericht handelte es sich um eine gezielte Beleidigung. Hopp hatte nach dem Spiel Anzeige erstattet.

Wegen des Vorfalls sind schon insgesamt sechs Strafbefehle gegen Beteiligte ergangen, drei sind mittlerweile rechtskräftig. Zudem wurden neben dem nun verhandelten Fall drei weitere Anklagen erhoben.

Vereinsmitteilung