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Relegation für Stuttgart Nervenspiele: VfB-Trainer Willig holt sich Tipps von Stevens

Der VfB Stuttgart muss in die Relegation - gegen den 1. FC Union Berlin. Diese Nervenspiele sehen sie beim VfB angesichts der schwachen Saison aber als Bonus an. Und der junge Trainer Nico Willig hat einen wichtigen Informanten gefunden.

Von Holger Schmidt, Ulli Brünger und Nils Bastek, dpa 19.05.2019, 17:18

Stuttgart (dpa) - Jetzt hat der VfB Stuttgart Gewissheit: Im Kampf um den Verbleib in der Fußball-Bundesliga bekommt es die Mannschaft von Interimstrainer Nico Willig mit dem 1. FC Union Berlin zu tun.

Angst müssen die Schwaben mit Blick auf die weitgehend schwache Leistung der Berliner beim 2:2 in Bochum zwar nicht haben. Sportchef Thomas Hitzlsperger rechnet aber vor dem Hinspiel am Donnerstag (20.30 Uhr/Eurosport Player) in Stuttgart mit einem engen Rennen. "Ich erwarte zwei hart umkämpfte Spiele gegen einen starken Gegner. Union Berlin hat eine sehr gute Saison in der zweiten Liga gespielt", sagte der 37-Jährige.

Willig hatte sich schon nach dem 0:0 beim FC Schalke 04 Tipps vom ehemaligen VfB-Retter Huub Stevens erhofft. Er saß auf dem Podium neben dem Schalke-Coach und wollte seine Verehrung nicht verbergen. "Vielleicht kann ich mir gleich noch einen Tipp von ihm holen, wie man seine Mannschaft vor dem Abstieg bewahrt", sagte Willig: "Er ist für mich ein großes Vorbild."

Die Rettung mit Schalke hat der 65 Jahre alte Stevens bereits vor dem letzten Saisonspiel geschafft. Den VfB hatte er in seiner Karriere auch schon zweimal in der Liga gehalten. Entsprechend wurde er nach seinem wohl wirklich letzten Spiel als Trainer am Samstag von beiden Seiten gehuldigt. Wie es jetzt gegen Union mit dem Klassenerhalt klappen soll, wird aber auch Stevens dem VfB nicht sagen. Hitzlsperger weiß dagegen zumindest, was seine Mannschaft gegen den Zweitliga-Dritten erwartet.

"Es ist nicht einfach, gegen Union Tore zu erzielen", sagte der Sportchef. Mit 33 Gegentoren stellen die Ost-Berliner die mit Abstand beste Defensive der 2. Liga. Dennoch betrachten die Schwaben nach einer völlig verkorksten Saison die Relegation als Geschenk. "Wir müssen dankbar und froh sein, dass wir mit 28 Punkten überhaupt eine Chance haben, über diese zwei Spiele die Liga zu halten", sagte Kapitän Christian Gentner, dessen Zukunft noch offen ist. Und auch Hitzlsperger sieht die Nervenspiele als Bonus an. "Ich bin schon froh, dass wir diese Spiele haben, weil diese Saison nicht so vieles gut war", sagte er.

Auch der 2014er-Weltmeister Ron-Robert Zieler sah das Ganze nüchtern. "Der Druck wird brutal sein. Aber wir haben uns das selbst eingebrockt. Wir sind selbst schuld, also müssen wir jetzt auch dem Druck standhalten", sagte der Torhüter: "Wir wissen, worum es geht. Für den Verein sind das die zwei wichtigsten Spiele überhaupt."

Hitzlsperger ist nach sieben Punkten aus vier Spielen unter dem jungen Willig - bei Stevens' UEFA-Cup-Sieg mit Schalke war dieser gerade 16 - aber wieder optimistisch. "Es gab schwierige Momente, aber aktuell scheint es zu funktionieren", sagte der Ex-Nationalspieler: "Ich habe keine Sorge, dass die Spieler im falschen Modus sind."

Die vier Wochen unter Willig hätten "die Zuversicht gestärkt", sagte Hitzlsperger: "So wie in den letzten Wochen sollten wir arbeiten, sollten wir trainieren, sollten wir spielen." Und dann fügte er an: "Wir wissen aber, dass das alles nichts wert ist, wenn wir die nächsten zwei Spiele vergeigen." Das wird auch Huub Stevens Nico Willig sicher erklärt haben.

Kader VfB Stuttgart

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