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Pleite in Leipzig Trotz Ernüchterung bei RB: Köln flüchtet sich in Optimismus

Ein 1:4 in Leipzig muss die neue sportliche Führung des 1. FC Köln zur Premiere über sich ergehen lassen. Bei aller berechtigter Kritik bemühen sich die Verantwortlichen, die wenigen positiven Aspekte herauszuziehen und Optimismus zu verbreiten.

Von Tom Bachmann, dpa 24.11.2019, 10:06

Leipzig (dpa) - Für Manager Horst Heldt war es "ernüchternd", für Trainer Markus Gisdol liegt nun ein "harter und steiniger Weg" vor dem 1. FC Köln.

Dass der Fußball-Bundesligist am Boden liegt, war dem neuen sportlichen Führungs-Duo beim Amtsantritt bewusst. Doch was die Mannschaft beim 1:4 bei RB Leipzig anstellte, überstieg dann doch bisweilen das Vorstellungsvermögen von Sportchef und Trainer.

"Man sieht, dass die Mannschaft gehemmt ist. Sie geht eher einen Schritt zurück als einen nach vorn. Heute war nicht der Moment für ein Wunder", sagte Heldt und bemängelte mit Blick auf den Spielverlauf: "Wir haben verdient verloren. Es war zu erkennen, dass die Mannschaft verunsichert ist und wir haben Leipzig zu den Toren eingeladen. Man sollte in Leipzig risikolos spielen, das ist uns nicht gelungen. Wir sind nicht umsonst unten drin. Ich bin ernüchtert."

Dabei begann Köln nicht unbedingt schlecht, ließ in der traditionell gefährlichen Anfangsviertelstunde von Leipzig nichts zu. Doch dann patzte ausgerechnet Nationalspieler Jonas Hector, und Timo Werner (22.) bedankte sich mit dem 0:1. Nachdem Emil Forsberg (32./Elfmeter) und Konrad Laimer (37.) binnen weniger Minuten auf 0:3 stellten, musste man Angst haben, dass Köln völlig auseinanderfällt. Doch der schnelle Ehrentreffer von Rafael Czichos (39.) beruhigte das Spiel.

"Ich war wirklich froh, dass unser Tor relativ schnell gefallen ist", gab Heldt zu. Den Torschützen selbst machte der Treffer nicht unbedingt glücklich. "Wir waren zu lieb und nicht mutig genug im Zweikampfverhalten und im Spiel nach vorn. So wird es sehr schwer gegen so eine offensivstarke Mannschaft. Wir müssen die zweite Halbzeit mitnehmen und uns erarbeiten, dass wir wieder mit einer breiten Brust auf dem Platz stehen. Der Trainer-Effekt ist nicht verpufft", sagte Czichos.

Der für den Effekt zuständige Gisdol bemühte sich, den Spagat zwischen realistischer Analyse und Optimismus zu finden. "Wir konnten dem Tempo der Leipziger nicht folgen. Zum Start wünscht man sich natürlich nicht so eine Monsteraufgabe. Die zweite Halbzeit war ganz ordentlich, darauf können wir aufbauen. Aber es wird ein weiter und steiniger Weg für uns werden", sagte der 50-Jährige.

Gisdol will sich nun das nehmen, was man im Profi-Fußball normalerweise nicht hat: Zeit. Nur so kann er den Aufsteiger vor den fast schon wegweisenden Spielen gegen Augsburg und bei Union Berlin wieder in die Spur bringen. "Es ist eine Phase, in der ich mir in aller Ruhe ein Bild von der Mannschaft mache. Die Zeit nehme ich mir. Da kommt keine Hektik auf. Wir müssen die kleinen Erfolgserlebnisse in den Mittelpunkt stellen", betonte Gisdol.

Als eines dieser kleinen Erlebnisse könnte man werten, dass man den Schaden in der zweiten Halbzeit in Grenzen hielt und lediglich ein Freistoß-Tor von Forsberg (79.) zuließ. "Es gibt einige Dinge, die wir mitnehmen können. Die Innenverteidigung ist zum Beispiel recht stabil", meinte Heldt. Mehr wollte sich der Manager nicht entlocken lassen. Diese Dinge würde man zuerst intern besprechen.

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