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27. Spieltag Bremen springt auf Europapokal-Platz: Kruse-Gala gegen Mainz

Werder Bremen springt nach Patzern der Konkurrenz in der Fußball-Bundesliga auf Platz sechs. Ein Torjäger überragt erneut mit zwei Toren und einer Vorlage.

Von Tobias Brinkmann, dpa 30.03.2019, 18:21

Bremen (dpa) - Max Kruse genoss die Jubelstimmung im Weserstadion. Der überragende Torjäger hat Werder Bremen nicht nur mit zwei Treffern zum 3:1 (2:0)-Erfolg über den FSV Mainz 05 geschossen, sondern den Fußball-Bundesligisten am 27. Spieltag auch auf einen Europapokal-Rang geführt.

"Wir müssen da sein, wenn die anderen schwächeln. Im Moment haben wir eine gute Phase", sagte der 31-Jährige beim Pay-TV-Sender Sky.

"Europapokal, Europapokal", hallte es durch die Arena. Dank der Niederlagen des VfL Wolfsburg (0:2 in Dortmund) und Bayer Leverkusen (1:4 in Hoffenheim) kletterte die in der Rückrunde noch ungeschlagene Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt mit 42 Punkten auf Platz sechs. "Wir sind jetzt die Gejagten. So soll es auch bleiben", sagte Martin Harnik nach dem dritten Sieg in Serie.

Gegen Mainz machte wieder einmal Kruse vor 40.711 Zuschauern den Unterschied. Das 1:0 durch Milot Rashica bereitete er mit einem Traumpass nach drei Minuten vor. "Nahe an der Weltklasse", beschrieb es Trainer Kohfeldt. "Das kann man nicht verteidigen", erkannte auch Mainz-Sportchef Rouven Schröder an.

Zu sehen war die Klasse des früheren Nationalspielers auch beim zweiten und dritten Treffer der Bremer. Erst jagte Kruse den Ball zum 2:0 aus rund zehn Metern Entfernung unter die Latte (36. Minute), dann schloss er einen Konter zum 3:1 ab (63.). Für Kruse war es in den vergangenen fünf Begegnungen die zehnte Torbeteiligung. "Er ist seit Wochen in einer überragenden Form", schwärmte Werders Sportchef Frank Baumann.

Der Bremer Ehrenspielführer glaubt weiter an eine Kruse-Zukunft an der Weser über den Sommer hinaus. Der Vertrag des früheren Gladbachers läuft nach der Saison aus, angeblich sollen Schalke 04, Tottenham Hotspur und Inter Mailand Interesse besitzen. "Ich nehme die Spekulationen wahr, aber sie interessieren mich nicht", meinte der Trainer: "Jetzt ist auch nicht die Zeit dafür. Die sollen alle gut spielen und noch zehn Tore schießen."

Mit einer Entscheidung von Kruse wird erst am Saisonende gerechnet. "Ich glaube, seine guten Leistungen sprechen eher für uns", erklärte Baumann. Trifft Kruse weiter so gut, erhöht das die Chance auf den Einzug in den Europapokal und macht einen Kruse-Verbleib immer wahrscheinlicher. An eine Rückkehr in die Nationalelf glaubt in Bremen allerdings keiner mehr. "Die Leistung spricht eigentlich für sich", merkte Kohfeldt an.

Einen Spieler wie Kruse vermisste Mainz-Manager Schröder schmerzlich. "Überragend. Kruse ist ein individueller Ausnahmespieler. Ein Faustpfand für Werder", lobte Schröder. Seiner Mannschaft gelang durch Robin Quaison lediglich das zwischenzeitliche 1:2. (52.). "Wir waren keine zwei Tore schlechter", befand er und musste dennoch die siebte Niederlage aus den vergangenen acht Partien verdauen.

Werder jubelte zudem über einen Clubrekord. In 28 Bundesligaspielen hintereinander traf Werder saisonübergreifend immer mindestens einmal. Dazu blieben die Hanseaten in den vergangenen zehn Liga-Partien ohne Niederlage - dies schaffte der Verein zuletzt in der Saison 2003/04. "Wir können uns jetzt ein bisschen freuen, aber wir haben noch nichts erreicht", warnte Davy Klaassen. 

Werder-Mainz bei bundesliga.de