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"Kleiner Schritt" FC Augsburg zittert sich zum 2:1 gegen 1. FC Köln

Der FC Augsburg muss bis zum Abpfiff bangen. Dann steht der erste Sieg nach sechs Partien fest. Das 2:1 gegen den 1. FC Köln kostet Trainer Manuel Baum und Manager Stefan Reuter eine Menge Nerven. Die Schlussphase ist an Dramatik kaum zu überbieten.

Von Martin Moravec, dpa 15.04.2017, 17:57

Augsburg (dpa) - Nach der hochemotionalen Zitter-Schlussphase gegen den 1. FC Köln fiel vom FC Augsburg eine Riesenlast ab.

Mit dem 2:1 (2:0) gegen ihren Wohlfühl-Gegner feierte die Mannschaft des unter heftigem Druck stehenden Trainers Manuel Baum ihren ersten Dreier nach sechs sieglosen Partien und sendete im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga ein wichtiges Lebenszeichen.

Dank Martin Hinteregger (5. Minute) und Paul Verhaegh (23./ Foulelfmeter) mit ihrem jeweils dritten Saisontor blieben die mutig aufspielenden Augsburger auch im siebten Duell mit den Kölnern ungeschlagen. Sie konnten sich von Relegationsrang 16 zwar nicht verabschieden, liegen aber vier Zähler vor dem 17. FC Ingolstadt.

Nach Gelb-Rot gegen Ja-Cheol Koo (89.) und Rot wegen einer Tätlichkeit gegen Alfred Finnbogason (90.+2), wie die Deutsche Fußball Liga notierte, mussten die Fuggerstädter sogar mit nur neun Spielern den befreienden Dreier über die Zeit retten. Philipp Max (65.) mit einem Eigentor ließ die Gäste vor 30 660 Zuschauern noch auf einen Punktgewinn hoffen. Am Ende war die neunte Saisonniederlage des FC ein Dämpfer auf dem Weg in die Europa League.

"Wir haben unser Ziel noch nicht erreicht. Wir haben aber die Bestätigung, dass wir zusammen Spiele gegen viele Widrigkeiten gewinnen können", meinte Baum erleichtert, der in der hektischen und unübersichtlichen Schlussphase auf die Tribüne verbannt wurde. "Wir haben immer an uns geglaubt, dass war aber nur ein kleiner Schritt." Eine "bittere Niederlage" beklagte Kölns Coach Peter Stöger: "Wir haben im Abwehrbereich zu viele einfache Fehler gemacht und uns im Spiel von der Hektik anstecken lassen."

Mit Teambuildingmaßnahmen bei einem Kurz-Trainingslager wollte Baum die Köpfe seiner Mannschaft freibekommen - und dieser Trip half. Von Verunsicherung war bei den Augsburgern, die auf den an der Wade verletzten Torjäger Raul Bobadilla verzichten mussten, nichts zu sehen. Entschlossen kämpften die Hausherren um jeden Meter Rasen und setzten die blassen Kölner unter Dauerdruck.

Einen Eckball von Jonathan Schmid wuchtete Verteidiger Hinteregger per Kopf ins Tor und sorgte bei den Augsburgern früh für zaghafte Erleichterung. Während die Kölner keine Linie fanden, marschierten die Fuggerstädter weiter. Nach einem leichtsinnigen Foul des indisponierten Frederik Sörensen an Kevin Danso entschied Referee Guido Winkmann auf Elfmeter: Kapitän Verhaegh ließ sich wie gewohnt diese Chance nicht entgehen.

Besser hätte der Start in die "Endspielwochen", wie es FCA-Manager Stefan Reuter ausgerufen hatte, also nicht ausfallen können. Und vor allem Baum, dem das Vertrauen bis Saisonende zugesichert wurde, durfte sich über den rasanten Auftakt freuen.

Trainer Stöger versuchte seine schläfrigen und harmlosen Kölner aufzuwecken, mit Simon Zoller und Artjoms Rudnevs brachte er zwei neue Angreifer zur Halbzeit. Die Augsburger agierten jedoch weiter bissig und konzentriert. Es dauerte fast 20 Minuten bis zur ersten zwingenden Kölner Chance - und die war drin! Anthony Modeste brachte den Ball noch nicht unter Kontrolle, Max lenkte dann einen Schuss von Sörensen unhaltbar für Keeper Marwin Hitz ins eigene Tor.

Das Zittern bei den Augsburgern begann, die sich nur noch mit großen Problemen lösen und für Entlastung sorgen konnten. In der Schlussphase flogen sogar noch zwei FCA-Kicker vom Platz, den Sieg ließen sich die Gastgeber aber nicht mehr nehmen.

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