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34. Spieltag Pleite in Freiburg: Nürnberg verabschiedet sich als Letzter

Der 1. FC Nürnberg geht am letzten Spieltag mit 1:5 beim SC Freiburg unter und verpasst den angestrebten Abstieg mit erhobenem Haupt. Danach feierten trotzdem nicht nur die Fans der Gastgeber.

Von Maximilian Haupt, dpa 18.05.2019, 17:54

Stuttgart (dpa) - Nach dem Abpfiff feierten fast alle - nur viele Spieler des 1. FC Nürnberg taten sich nach dem 1:5 beim SC Freiburg und dem Abstieg als Tabellenletzter der Fußball-Bundesliga schwer damit.

"Wenn die einen draußen feiern und du lieferst dann so ein Scheißspiel ab, anders kannst du es nicht sagen, dann ist es einfach kein würdiger Abschied", schimpfte Torschütze Eduard Löwen am Samstag, nachdem nahezu alle der 24.000 Zuschauer den Club mit viel Applaus bedacht hatten. "Freiburg hat uns hergespielt. So kannst du dich nicht aus der Bundesliga verabschieden."

Stürmer Mikael Ishak brummte: "Verteidigen: Sehr, sehr schlecht. Angriff: Sehr, sehr schlecht. Heute ist ein Tag zum Vergessen." Vor der Heimreise nach Nürnberg sagte der Schwede: "Das war vom Anfang bis zum Ende nur Scheiße. Nichts hat geklappt. Unser Pressing war das schlechteste der Saison."

Mit nur drei Siegen und 19 Punkten beendete der Club die Spielzeit auf Rang 18 der Tabelle. Zu keiner Zeit wurden die Gäste dem SCF wirklich gefährlich und lagen schon vor der Pause mit zwei Toren zurück. Einzig Kapitän Hanno Behrens wollte danach vor den Journalisten nicht schimpfen. "Jetzt ist die Saison vorbei, wir müssen das aus dem Kopf kriegen. Da ist es auch scheißegal, dass wir hier heute so hoch verloren haben", sagte er. "Aber klar: bitter. Für unsere Fans hätten wir uns was anderes gewünscht. Das tut uns leid. Aber das müssen wir jetzt abhaken."

Marco Terrazzino (7. Minute), Luca Waldschmidt (34.), Nils Petersen mit einem Doppelpack (53./56.) und der ausgeliehene Vincenzo Grifo (61.) in seinem vorerst letzten Spiel trafen für die Freiburger und beendeten deren Serie von zuvor acht Pflichtspielen ohne Sieg. Für den Absteiger traf Löwen zum 1:5 (69.).

"Heute waren wir die besseren und hatten auch das Quäntchen Glück, das wir die letzten Wochen nicht hatten", sagte Trainer Christian Streich. "Ich bin wahnsinnig froh, dass wir dieses Spiel, das für uns wichtig war - für die Spieler, für die Fans, für die Mitarbeiter - so gestalten konnten und nun mit einem sehr guten Gefühl aus der Saison rausgehen können." Der Sport-Club steht nach dem 34. Spieltag auf Rang 13 der Tabelle.

Nach dem 0:1 durch Terrazzino machte der ansonsten stark spielende Nürnberger Schlussmann Christian Mathenia beim zweiten Gegentreffer eine komische Figur. Waldschmidts Schuss von der Strafraumkante war zwar leicht abgefälscht, die Armbewegung des Torwarts in der Luft wirkte dennoch mindestens unglücklich. Waldschmidt war es egal, sein neunter Treffer war für den U21-Nationalspieler ein schöner Beleg für die gelungene erste Saison im Freiburger Trikot.

Nürnbergs scheidender Trainer Boris Schommers probierte es nach der Halbzeit mit mehr Offensivkräften auf dem Platz. Doch die Harmlosigkeit nach vorne, die Nürnberg in dieser Saison schon so oft den eigentlich verdienten Lohn gekostet hatte, war auch damit nicht behoben. Ein Kopfball von Patrick Erras aus der ersten Halbzeit war bis zu Löwens Tor die einzig ernstzunehmende Chance für den neunmaligen deutschen Meister.

Besser machte es Freiburg - und lieferte den Fans schon vor der Saisonabschlussparty Grund zum Feiern. Petersen mit einem abgefälschten Schuss und drei Minuten danach per wunderschönem Seitfallzieher traf doppelt. Grifo, der zur TSG Hoffenheim zurückkehren wird und bei seiner Auswechslung mit Ovationen gefeiert wurde, erhöhte zum 5:0.

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