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Dortmund lässt Bayern nicht ziehen: 4:1 gegen Frankfurt

Nur am Anfang musste Borussia Dortmund gegen Eintracht Frankfurt ein wenig bangen. Am Ende fiel der Sieg des BVB sogar zu niedrig aus. Damit halten Thomas Tuchels Mannen Sichtkontakt zum FC Bayern.

Von Heinz Büse, dpa 13.12.2015, 19:27

Dortmund (dpa) - Borussia Dortmund hat die Stellung als zweite Kraft im deutschen Fußball gefestigt und bleibt als einziges Team in Schlagdistanz zum Herbstmeister FC Bayern.

Der BVB fertigte die kriselnde Eintracht aus Frankfurt mit 4:1 (1:1) ab, verpasste dabei aber in knapp 50-minütiger Überzahl einen noch höheren Sieg. Vor dem letzten Hinrunden-Spieltag liegen die Dortmunder weiter fünf Punkte hinter dem Branchenführer aus München. Die Hessen um Trainer Armin Veh sind nach nur einem Sieg aus den letzten zwölf Bundesliga-Spielen als 15. der Abstiegszone ganz nah.

Henrich Mchitarjan (24. Minute), Pierre-Emerick Aubameyang mit seinem 18. Saisontor (57.), der starke Mats Hummels (61.) und Adrian Ramos (86.) trafen vor 81 359 Zuschauern in der ausverkauften Arena für den Tabellenzweiten. Aubameyang verschoss zudem einen Strafstoß (45.), nachdem Frankfurts Slobodan Medojevic wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot gesehen hatte. Wir haben so lange gezogen, bis das Spiel auf unserer Seite war. Ich habe große Wertschätzung dafür, wie wir das gemacht haben, sagte BVB-Trainer Thomas Tuchel.

Die frühe Führung durch Alexander Meier (7.) genügte den Gästen nicht, um die 600. Niederlage in der Bundesliga zu verhindern. Kein Team hat im Oberhaus öfter verloren. Wir haben eine gute Mannschaft, in der jeder für den anderen kämpft. Wir werden da unten wieder rauskommen, sagte Meier. Veh, der sein Team vor der Partie öffentlich scharf kritisiert hatte, betonte: Sie haben eine gute Reaktion gezeigt. Wir haben einfach einen ganz schlechten Lauf.

Drei Tage nach dem frustrierenden 0:1 gegen Saloniki im letzten Gruppenspiel der Europa League bot Tuchel wieder seine Stammelf auf, musste aber schon vor der Pause Nationalspieler Marco Reus ersetzen. Reus habe Schmerzen im Adduktorenbereich, sagte Tuchel. Das macht mich sehr traurig, weil er beschwerdefrei und in toller Form war. Das ist ein großer Wermutstropfen, fügte der Trainer hinzu. Reus droht nun, für das DFB-Pokalspiel in Augsburg am Mittwoch und das letzte Hinrundenspiel in Köln auszufallen.

Dagegen hatte Kollege Veh schon vor dem Anpfiff Personalprobleme. Neben zahlreichen Verletzten fehlten ihm auch noch die gesperrten Marco Russ, Marc Stendera und Carlos Zambrano. Und doch setzten die Hessen den ersten Stich. Ein Abschlag von Keeper Lukas Hradecky fand Haris Seferovic, die Dortmunder Abwehr war weit aufgerückt und unsortiert. So konnte der von Seferovic bediente Meier ungestört den Ball ganz cool aus 25 Metern ins linke Toreck drehen.

Die Schock wirkte bei der Borussia nur kurz. Anders als gegen Saloniki präsentierten sich das Team zielstrebig, engagiert und spielfreudig. Als der zuletzt kritisierte BVB-Abwehrchef Hummels mit einem tollen Pass Aubameyang freispielte und dieser scharf nach innen flankte, musste Mchitarjan nur noch einschieben.

Jetzt drehten die Dortmunder richtig auf, erspielten sich Großchancen in Serie. Die beste ließ sich Aubameyang vom Strafstoßpunkt entgehen, er schoss rechts daneben. Zuvor hatte der bereits verwarnte Medojevic Gonzalo Castro umgeschubst.

In der zweiten Hälfte wurde das Geschehen noch einseitiger. Das 2:1 kam wieder aus dem Fußball-Bilderbuch. Gündogan lupfte den Ball in den Lauf von Shinji Kagawa, dessen Querpass Aubameyang nur noch ins Tor drücken musste.

Nur vier Minuten später sorgte Hummels für die Entscheidung. Nach Kagawas Zuspiel und Mchitarjans missglücktem Versuch drosch der Weltmeister die Kugel ins Netz. Wieder Mchitarjan hätte kurz darauf weiter erhöhen müssen, köpfte aber aus kurzer Distanz drüber.

Nun hätte es bitter für die Frankfurter werden können, doch angesichts der hohen Belastungen der vergangenen Monate und der Pokalaufgabe in Augsburg am Mittwoch schraubte das Tuchel-Team die Drehzahl runter. Nur der eingewechselte Ramos traf noch einmal.

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