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Wegen Coronavirus-Krise Fußball-Clubs können Profigehälter nicht kürzen

18.03.2020, 10:41

Dortmund (dpa) - Fußballclubs haben keine juristische Handhabe, einem Profi trotz der durch die Coronavirus-Pandemie verursachten finanziellen Einbußen weniger Gehalt zu zahlen.

"Ohne die Zustimmung eines Spielers, ist eine Kürzung des Gehalts nicht zulässig", sagte der auf solche juristischen Fragen spezialisierte Rechtsanwalt Andrej Dalinger in einem Sport1-Interview. Wollen Spieler jedoch von sich aus auf Teile ihres Gehalts verzichten, müsse das mit jedem "einzelnen Spieler individuell" ausgehandelt werden.

Zuletzt wurden Forderungen laut, dass auch die Profis in wirtschaftlich schwierigen Zeiten einen Beitrag leisten sollen. "Fraglich ist jedoch, ob sich viele Spieler, für die die Situation wegen ausbleibender Prämien- und Sonderzahlungen bereits mit Gehaltseinbußen verbunden ist, hierzu bereit erklären", kommentierte der Jurist, der Spieler, Clubs und Spielerberater bei arbeits- und strafrechtlichen Fragen berät.

Obwohl fast alle Bundesligisten ihren Trainingsbetrieb vorerst eingestellt haben, stehe den Profis das volle Grundgehalt zu. "Spieler und auch Trainer schulden als Arbeitnehmer grundsätzlich nur das Angebot der eigenen Dienstleistung. Können der Trainings- und Spielbetrieb nicht aufrechterhalten werden, ist dieses Risiko grundsätzlich von den arbeitgebenden Clubs zu tragen. Das Grundgehalt ist daher auch im Homeoffice fortzuzahlen", sagte Dalinger.

Sport1-Interview mit Dalinger