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Ex-Fußballerin Grings: Wertschätzung für Frauen-Fußball fehlt oft

31.10.2020, 08:07

Berlin (dpa) - Die frühere Nationalspielerin Inka Grings sieht den deutschen Frauen-Fußball vor schwierigen Zeiten.

"Wenn du nicht bereit bist, einen anderen professionellen Weg zu gehen, wirst du langfristig international keine Chance haben", sagte die 41-Jährige im Interview bei "t-online.de". Mit Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg habe der Deutsche Fußball-Bund (DFB) aber "eine Person gefunden, die genau diesen Weg geht."

Im vergangenen Jahr waren die deutschen Fußballerinnen bei der WM im Viertelfinale bereits ausgeschieden. Für Grings, die von 1996 bis 2012 in der DFB-Auswahl spielte und unter anderem zwei EM-Titel gewann, nicht unbedingt überraschend. Denn in Deutschland sei die Wertschätzung gegenüber dem Frauen-Fußball nicht überall vorhanden. "Man muss bereit sein, zu investieren, denn gute Qualität kostet. Punkt. Und da kann und muss Deutschland aufholen", sagte die frühere Stürmerin. "Da sind andere Länder viel weiter als wir, weil sie dem Sport eine andere Wertschätzung entgegenbringen."

Sie selbst machte damit auch ihre Erfahrungen. "Als ich meinen Trainerschein gemacht habe und mir einer dumm kam, habe ich mich schon gefragt: Krasse Sache, wer glaubst du eigentlich, wer du bist? Da habe ich ihm klar meine Meinung gesagt - danach war gut." Die deutsche Gesellschaft sei "lange noch nicht so tolerant und freundlich, wie einige denken. Was die Gleichberechtigung angeht, sind wir im Vergleich zu anderen Ländern ganz weit unten in der Tabelle."

© dpa-infocom, dpa:201031-99-153747/2

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