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Bundestrainer Löw: "Wir haben die Ziele in dieser Woche erreicht"

0:0 gegen Frankreich, 2:1 gegen Peru: Der Bundestrainer bewertet den Neustart nach der WM insgesamt positiv. Er legt sich auf Kimmich als Sechser fest, ebenso auf Boateng und Hummels im Abwehrzentrum.

Von Aufgezeichnet von Klaus Bergmann, dpa 10.09.2018, 05:50

Sinsheim (dpa) - Fragen an Bundestrainer Joachim Löw nach dem 2:1 der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im Test-Länderspiel gegen Peru in Sinsheim.

Wie bewerten Sie diesen Sieg?

Löw: Es war ein sehr guter Test für uns gegen eine technisch und körperlich sehr starke Mannschaft von Peru, die auch bei der WM nur knapp verloren hat, wie etwa beim 0:1 gegen Frankreich. Wir haben in der ersten Halbzeit nach vorne sehr flüssig gespielt, gut kombiniert. Wir hatten drei, vier sehr gute Möglichkeiten. Das Problem war, dass wir nicht in Führung gehen. Positiv war aber, dass wir nach dem 0:1 schnell zurückkamen. In der zweiten Halbzeit war Sand im Getriebe. Positiv zu bewerten ist die Mentalität der Mannschaft. Sie war nicht mit einem 1:1 zufrieden. Das Siegtor fiel auf glückliche Weise, aber es war nicht unverdient.

Und wie beurteilen Sie die gesamte Woche?

Löw: Gegen Frankreich haben wir sehr gut verteidigt. Heute hatten wir wieder Probleme mit Kontern. Aber die Mannschaft hat in dieser Woche gut gearbeitet, war sehr fokussiert. Wir stehen unter Beobachtung. Damit sich die Fans wieder voll und ganz mit der Mannschaft identifizieren können, braucht es noch einige sehr gute Leistungen. Aber wir haben gezeigt, dass wir gewillt sind, das zu tun. Wir haben die Ziele in dieser Woche schon erreicht.

Wie geht es Ihnen persönlich nach dieser Woche?

Löw: Das Spiel gegen den Weltmeister, das erste Spiel nach der WM, war für uns natürlich die große Belastung. Man hat gespürt, dass die Fans sehr positiv waren. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie den Weg nach vorne antreten will und dafür alles tut. Die Stimmung in der Mannschaft war gut. Der Ehrgeiz brennt, die WM auszumerzen. Eine Jetzt-erst-recht-Reaktion ist zu spüren. Wir haben viel gesprochen. Und ich bin froh, dass wir das Spiel gegen Peru gewinnen konnten.

Es geht im Oktober mit den Nations-League-Spielen in den Niederlanden und in Frankreich weiter. Da werden Sie wohl kaum viel experimentieren können. Darf man davon ausgehen, dass Sie erstmal ein Gerüst mit dem 4-3-3-System und Joshua Kimmich auf der Sechs gefunden haben?

Löw: Ja. Die Nations League finde ich wirklich gut, weil das Wettkämpfe auf hohem Niveau sind. Wir haben zwei Auswärtsspiele. In der jetzigen Phase ist es schon wichtig, dass die Mannschaft auf diesem Weg in punkto Taktik und Einstellung weitergeht. Jo Kimmich hat jetzt zwei Spiele auf der Sechs gemacht. Das wird auch in den nächsten Spielen so sein, weil ich mit ihm zufrieden bin, weil er diese Position sehr gut bekleidet mit allem, was sie verlangt. Daran wird sich in den nächsten Spielen nichts ändern.

Wie bewerten Sie das Debüt von Nico Schulz, der das Glückstor zum Sieg erzielte, aber wohl auch noch reifen muss?

Löw: Natürlich. Es ist nicht so einfach im ersten Länderspiel. Da ist ein Spieler natürlich nervös. Da merkt man, dass es doch etwas anderes ist als der Alltag Bundesliga. Er hat das Tor gemacht, das war etwas glücklich, aber ich freue mich für ihn. Beim Gegentor kann er den Ball wegschlagen. Mit seinem Engagement und seiner Leistung bin ich zufrieden. Er strahlt eine gute Dynamik aus. Ich glaube, dass er sich recht gut bei uns einfinden kann in den nächsten Spielen.

Sie haben es gegen Frankreich und Peru mit unterschiedlichen Abwehrreihen versucht. Wie geht es da weiter?

Löw: Das muss man sehen. Ich glaube, dass Hummels und Boateng, so wie sie gegen Frankreich gespielt haben, in den wichtigen Spielen erstmal die Innenverteidigerpositionen bekleiden. Sie strahlen eine unglaubliche Präsenz aus, haben eine sehr große Zweikampfstärke und eine große Routine. Auf den Außenverteidigerpositionen muss man vielleicht ein bisschen variieren, abhängig vom Gegner. Wir werden in Testspielen sicherlich das eine oder andere ausprobieren.

Ilkay Gündogan hatte gerade in der ersten Hälfte sehr gute Momente. Haben Sie das Gefühl, dass das, was vor und während der WM war mit der Erdogan-Affäre, aus seinem Kopf heraus ist?

Löw: Ja. Diese Woche war er im Training annähernd wieder der Ilkay, den man von der Vergangenheit kennt. Bei der WM war er außer Form. In der ersten Halbzeit hat er gute Pässe in die Tiefe gespielt. Ilkay hat in dieser Woche bei uns wieder einen großen Schritt nach vorne gemacht.

Marco Reus ist nicht der klassische Mittelstürmer. Wie planen Sie auf dieser Position?

Löw: Marco hatte den Auftrag mit Timo Werner, zu variieren. Wenn Marco nach links ging, war Timo in der Mitte. Timo ist über die Außen sehr gut, Marco auch. Er verarbeitet die Bälle sehr gut als Anspielstation. Nils Petersen hat mir gefallen, weil er nach seiner Einwechslung sofort im Spiel war. Er ist in der Mitte präsent. Ich denke, dass er nochmal einen Schritt bei uns machen kann.

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