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Französischer Fußball-Verband RB Leipzig beteuert Unschuld im Streitfall mit dem FFF

RB Leipzig wollte Stürmer Jean-Kévin Augustin für die Junioren von Weltmeister Frankreich abstellen. Der Stürmer selbst entschied sich wegen der Belastung aber dagegen, betont RB-Trainer Rangnick. Die FIFA bestätigt, dass Frankreichs Verband Beschwerde eingelegt hat.

Von Jens Marx, dpa 13.09.2018, 15:26

Leipzig (dpa) - Im Zoff mit dem Verband von Fußball-Weltmeister Frankreich um Stürmer Jean-Kévin Augustin hat Fußball-Bundesligist RB Leipzig seine Unschuld beteuert.

"Der Fall ist klar. Wir haben gesagt, wir stellen die Spieler ab", betonte Trainer und Sportdirektor Ralf Rangnick bei einer Pressekonferenz. Am selben Tag bestätigte der Weltverband FIFA den Eingang einer Beschwerde des französischen Verbandes gegen Leipzig und Augustin, weil der 21-Jährige eine Einladung zur U21 ausgeschlagen hatte. Der Grund: Muskuläre Ermüdungserscheinungen.

Zum jetzigen Zeitpunkt könne man keine weiteren Angaben machen, teilte ein FIFA-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur schriftlich mit. Ob dem Spieler und dem Bundesligisten eine Strafe droht, ist offen.

Die Verantwortlichen der Leipziger geben sich jedenfalls entspannt, zumal sie sich bei der DFL rückversichert hätten. "Da war es für mich in Ordnung", sagte Rangnick. Augustin habe danach dem Verband die Absage mitteilen und erklären wollen. "Wir gehen weiterhin davon aus, dass er in Zukunft wieder eingeladen wird und wir ihn in Zukunft abgeben für die Spiele", sagte Rangnick.

Augustin ist nicht das erste Mal in Ungnade bei den Franzosen gefallen. Schon vor rund einem Jahr war er von U21-Trainer Sylvain Ripoll aus disziplinarischen Gründen aus dem Kader verbannt worden. Der neuerliche Unmut drang nun auch bis in die höchste Etage der Fédération Française de Football vor.

"Es ist inakzeptabel, dass ein so brillanter Spieler wie Augustin eine Einladung ablehnen kann", wetterte Verbandschef Noël Le Graët in der Zeitung "Le Parisien". Die FIFA müsse nun reagieren, ansonsten sei es das Ende der Junioren-Mannschaften, meinte der FFF-Präsident. In einem Gespräch mit Intersport+ hatte Frankreichs Weltmeister- Trainer Didier Deschamps, dessen Hang zu großer Disziplin bekannt ist, bereits betont, dass dieses Verhalten "unmöglich" sei.

Nicht einwandfrei geklärt ist weiterhin, inwiefern Vereine Spieler für U-Mannschaft abstellen müssen. In Anhang 1 der FIFA-Regularien steht: "Die Vereine sind verpflichtet, bei einem Aufgebot des entsprechenden Verbands ihre registrierten Spieler für die Verbandsmannschaft des Landes abzustellen, für das die Spieler aufgrund ihrer Staatsangehörigkeit spielberechtigt sind. Anderslautende Vereinbarungen zwischen einem Spieler und einem Verein sind unzulässig." RB beruft sich darauf, dass dies nicht für U-21-Mannschaften gilt.

Bei Instagram hatte Augustin erklärt, dass die Entscheidung in Absprache mit RB unter Berücksichtigung seiner Physis getroffen worden sei. Der bullige Angreifer war vor dem Saisonstart von Rangnick ebenso wie dessen Landsmann Dayot Upamecano kritisiert worden, weil er die Trainingspläne im Urlaub nicht umgesetzt hatte.

Dass Augustin während der Länderspiele der Franzosen, zu denen Teamkollege Upamecano wiederum gereist war, in einem Testspiel der Leipziger zum Einsatz kam, erklärte Rangnick auch. Es sei ein Unterschied, 45 Minuten in einem Freundschaftsspiel oder in zwei Länderspielen gegen Bulgarien und Luxemburg zum Einsatz zu kommen, bei denen man auch noch reisen müsse.

Für die Heimpartie gegen Hannover 96 ist Augustin fit. Rangnick sagte, dass ihm nach jetzigem Stand alle Spieler zur Verfügung stehen würden. Ob der Franzose von Beginn an spielen wird, ließ Rangnick aber offen.

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Bericht Le Parisien