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Ehemaliger Weltstar "Sieg Heil": Marco van Basten sorgt für TV-Eklat

Der niederländische Profi-Fußball setzt am Wochenende ein Zeichen gegen Rassismus. Doch der ehemalige Nationalspieler Marco van Basten sorgt ausgerechnet an diesem Spieltag mit Nazi-Vokabular für einen Eklat.

24.11.2019, 15:40

Berlin (dpa) - Mit seinem Ausspruch "Sieg Heil" hat der ehemalige niederländische Fußball-Nationalspieler Marco van Basten für einen Eklat gesorgt.

"Wir haben diese Art von Äußerungen bei jungen Menschen schon seit einiger Zeit gesehen", sagte die Leiterin des Zentrums für Information und Dokumentation Israel, Hanna Luden, dem niederländischen Sender NOS, "aber wenn Erwachsene, Vorbilder, es tun, verliert das Thema den Respekt, den es braucht".

Van Basten saß am Samstagabend beim Erstliga-Spiel Ajax Amsterdam gegen Heracles Almelo als TV-Experte im Studio des Senders Fox Sports. Vor dem Spiel wurde Almelos deutscher Trainer Frank Wormuth interviewt. Kurz nach dem Ende des Gesprächs, von dem unter anderem das "Algemeen Dagblad" ein entsprechendes Video veröffentlichte, hört man den ehemaligen Weltklassestürmer im Studio die Worte "Sieg Heil" sagen. Wenig später entschuldigte sich van Basten für das Nazi-Vokabular. "Es war nicht meine Absicht, die Menschen zu schockieren", sagte der 55-Jährige. Er habe sich über das Deutsch des Reporters lustig machen wollen. Der Scherz sei "deplatziert gewesen".

Auch der Sender Fox Sports reagierte auf die Aussage: "Marcos Bemerkung war unangemessen - nicht nur heute, sondern an jedem Tag." Ob der Vorfall Folgen für van Basten haben wird, war zunächst noch unklar. Wie die Nachrichtenagentur ANP berichtete, habe Fox Sports die Lage bereits mit dem geborenen Utrechter besprochen. Ein weiteres Gespräch sei am Montag geplant, meldete die Agentur unter Berufung auf einen Sprecher des Senders.

Die Aussage van Bastens sorgte, auch vor dem Hintergrund der aktuellen Rassismus-Debatte im niederländischen Fußball, für heftige Debatten. Zuletzt war es in einem Zweitliga-Spiel zu rassistischen Entgleisungen durch Fans gekommen. Premierminister Mark Rutte nannte das Verhalten der Zuschauer "ekelhaft, wirklich fürchterlich".

Auch der Fußball reagierte auf die Vorfälle. An diesem Wochenende wurde in den ersten beiden Fußballligen in den Niederlanden eine Schweigeminute gegen Rassismus abgehalten. Die erste Minute nach Anpfiff wurde nicht gespielt, während auf den Anzeigetafeln eingeblendet wurde: "Rassismus? Dann spielen wir nicht!"