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Südamerikanische Königsklasse Sieg in Nachspielzeit: Flamengo gewinnt Copa Libertadores

River Plate stand ganz kurz vor der Titelverteidigung als beste Mannschaft Südamerikas. Doch dann drehte Gabigol auf. Innerhalb von nur vier Minuten stellte er den Spielverlauf auf den Kopf.

Von Nick Kaiser, dpa 24.11.2019, 14:16

Lima (dpa) - Mit einem dramatischen Endspurt hat sich Flamengo Rio de Janeiro nach 38 Jahren wieder zum Sieger der Copa Libertadores gekrönt.

Der brasilianische Verein des früheren Bundesliga-Profis Rafinha besiegte in der peruanischen Hauptstadt Lima den Titelverteidiger River Plate mit 2:1, gewann zum zweiten Mal die südamerikanische Fußball-Königsklasse und qualifizierte sich neben Al Hilal aus Saudi-Arabien auch für die Club-WM in Katar.

Der argentinische Club River Plate aus Buenos Aires hatte bis kurz vor Schluss durch ein Tor des Kolumbianers Santos Borré (14. Minute) geführt. Dann drehte der von Inter Mailand an Flamengo ausgeliehene Stürmer Gabriel Barbosa - genannt Gabigol - innerhalb von nur vier Minuten die Partie. Er traf zunächst in der 89. Minute nach einem Querpass am Torraum von Giorgian De Arrascaeta.

In der 92. Minute legte er nach: Nach einem langen Ball in den Strafraum nutzte er Unsicherheiten in Rivers Hintermannschaft aus und schloss mit links ab. Kurz vor Schluss sah Barbosa wegen Provozierens noch die Rote Karte, doch das änderte nichts mehr am ersten Libertadores-Triumph für "Fla" seit 1981. Das Flamengo-Team feierte den Titel zunächst in Lima. Nach Ankunft in Rio am Sonntag sollte die Mannschaft in offenen Wagen durch die Stadt fahren.

Zwei langjährige Bundesligaprofis standen über die volle Spielzeit auf dem Platz: der ehemalige Bayern- und Schalke-Verteidiger Rafinha für Flamengo, der Ex-Nürnberger Javier Pinola für River. Bei Flamengo wurde der frühere Werder-Star Diego in der 65. Minute eingewechselt.

Es war das erste Mal, dass die südamerikanische Fußball-Königsklasse in einem einzigen Endspiel und nicht in einem Finale aus Hin- und Rückspiel entschieden wurde. Das Spiel hatte eigentlich in Santiago de Chile stattfinden sollen. Wegen der Unruhen dort wurde es kurzfristig in die peruanische Hauptstadt verlegt.

Vergangenes Jahr war das Final-Rückspiel zwischen River Plate und dem argentinischen Erzrivalen Boca Juniors nach Madrid verlegt worden, nachdem River-Fans vor dem geplanten Heimspiel den Bus mit dem Boca-Team mit Steinen bewarfen und dabei einige Spieler leicht verletzten.

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