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Wunder vom Klassenerhalt Spektakuläre Aufholjagden im Abstiegskampf

Gibt es für den 1. FC Köln und den HSV noch Hoffnung? Ein Blick ins Bundesliga-Geschichtsbuch zeigt: Wunder gab es immer wieder. Unvergessen bleibt vor allem Frankfurts rasanter Endspurt.

Von Antonia Hofmann, dpa 27.04.2018, 03:40
Der HSV selbst hat das Wunder im Abstiegskampf bereits 2017 schon einmal vollbracht. Foto: Christian Charisius
Der HSV selbst hat das Wunder im Abstiegskampf bereits 2017 schon einmal vollbracht. Foto: Christian Charisius dpa

Hamburg (dpa) - Für die Hamburger und Kölner sieht es im Bundesliga-Endspurt düster aus. Fünf Punkte trennen den HSV und acht den 1. FC Köln vor dem 32. Spieltag vom Relegationsplatz.

Ein Blick auf die Bundesliga-Geschichte zeigt aber - es könnte noch anders als erwartet kommen. In 55 Jahren Fußball-Bundesliga kam es schon einige Male kurz vor Schluss zu dramatischen Wendepunkten.

1. FC Saarbrücken, 1977: Eine rasante Aufholjagd starten die Saarbrücker, nachdem es bis zum 27. Spieltag alles andere als rosig aussieht. Damals noch mit der Zwei-Punkte-Regel und ohne Relegation geht es in den letzten acht Spielen rasant bergauf. Fünf Siege - darunter ein 6:1 gegen die Bayern - und zwei Unentschieden sichern am Ende den Klassenerhalt.

SC Freiburg, 1994: Einen beeindruckenden Endspurt legt Freiburg vor fast 25 Jahren hin. Dem Verein mit Trainer Volker Finke gelingt durch drei Siege an den letzten drei Spieltagen noch hauchdünn der Sprung auf den 15. Tabellenplatz. Der punktgleiche 1. FC Nürnberg muss in die 2. Bundesliga, weil Freiburg das bessere Torverhältnis hat.

Eintracht Frankfurt, 1999:Spannende Ausgangslage: Am letzten Spieltag können noch fünf Mannschaften absteigen. Es kommt zum wohl dramatischsten Abstiegsfinale der Bundesliga, bekannt als das "Wunder von 1999": Unter Trainer Jörg Berger kann sich die Eintracht mit vier Siegen in Serie und schließlich dem legendären 5:1 gegen Kaiserslautern noch retten: Der Stürmer Jan-Aage Fjörthoft sichert den Frankfurtern mit dem fünften Tor in der 89. Minute den Verbleib in der 1. Liga. "Jörg Berger hätte auch die Titanic gerettet" - der Satz des Norwegers bleibt unvergessen.

Borussia Mönchengladbach, 2011: Die Gladbacher, die nach der Hinrunde nur zehn Punkte hatten, liegen sechs Spieltage vor Saisonende fünf Zähler hinter dem Relegationsrang. Mit 13 Punkten aus sechs Spielen unter Trainer Lucien Favre geht es später für die Borussia doch noch in die Relegation, in der sie sich knapp gegen den VfL Bochum durchsetzt.

Hannover 96, 2010: Nach der Tragödie um Torwart Robert Enke und dessen Suizid im November 2009 bleiben die Hannoveraner zwölf Spiele sieglos. Nach einer Achterbahnfahrt durch die fast beendete Fußball-Saison müssen die Niedersachsen am letzten Spieltag gegen Bochum antreten. 96 rettet sich mit einem 3:0 und schickt den Gegner in die 2. Liga.

TSG Hoffenheim, 2013: Das Dortmunder Stadion verlassen die Hoffenheimer am letzten Spieltag als Sieger. In einer dramtischen Schlussphase schafft 1899 Hoffenheim unter Trainer Markus Gisdol das 2:1 gegen den Vizemeister. Der Verein katapultiert sich auf den Relegationsplatz - und sichert sich später gegen den Zweitliga-Dritten Kaiserslautern den Klassenerhalt.

FC Augsburg, 2013: Auf die sichere Seite kämpfen sich die Augsburger nach einer schwachen Hinrunde unter Trainer Markus Weinzierl sehr spät. Die Schwaben schaffen das scheinbar Unmögliche: Sie holen elf Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz auf - am Ende steht Augsburg auf Platz 15.

Hamburger SV, 2017: Ein regelrechter Partymarathon beginnt am letzten Spieltag nach dem Heimspiel gegen Wolfsburg. Luca Waldschmidt erspart den Hamburgern in der 88. Minute mit seinem Kopfballtor die Relegation und sichert Platz 14. Und das nach einem miserablen Saison-Start: Nach dem zehnten Spieltag hatte der HSV nur zwei Punkte auf dem Konto.

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