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Borussia Mönchengladbach "Tikus" und "Lasso": Gladbachs Duo aus dem Weltmeister-Land

Die beiden Franzosen Marcus Thuram und Alassane Plea spielen bei Borussia Mönchengladbach groß auf. Beide waren in dieser Saison schon an acht Toren beteiligt. Das bleibt nicht unbemerkt.

Von Holger Schmidt, dpa 07.11.2020, 11:17
Marius Becker
Marius Becker dpa

Mönchengladbach (dpa) - Der eine steht im Kader des Weltmeisters, der andere ist auf dem Sprung zurück dahin, und gemeinsam verdrehen sie gerade halb Fußball-Europa den Kopf: Marcus Thuram (23) und Alassane Plea (27).

Nach einer starken Vorsaison nutzen die beiden französischen Offensivspieler von Borussia Mönchengladbach nun die große Bühne Champions League, um auf sich aufmerksam zu machen.

Beim 2:2 gegen Real Madrid erzielte Thuram beide Tore auf Vorlage von Plea. Beim 6:0 am 3. November bei Schachtjor Donzek bereitete Thuram erneut ein Plea-Tor vor, der traf gleich drei Mal und gab eine Vorlage. Mit sechs Scorer-Punkten hat "Lasso", wie ihn alle als Kurzform seines Vornamens nennen, in der Königsklasse nur Weltstar Lionel Messi (7) vom FC Barcelona vor sich.

Dennoch war es Thuram, der nun von Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps erstmals für das Aufgebot des Weltmeisters berufen wurde. Somit ist zwölf Jahre nach dem Rücktritt von Vater Lilian, mit 142 Länderspielen bis heute Rekord-Nationalspieler der Franzosen und 1998 an der Seite von Deschamps Weltmeister, wieder ein Thuram in der Equipe Tricolore vertreten. "Tikus hat sich das verdient", sagte Gladbachs Trainer Marco Rose vor dem Bundesliga-Verfolgerduell am Sonntag (18.00 Uhr/Sky) bei Bayer Leverkusen: "Ich freue mich für ihn und hoffe, dass er seinen ersten Einsatz bekommt." Gegen Finnland am 11. November, danach in Portugal und dann gegen Schweden hat er in Kürze gleich drei Chancen dazu.

"Tikus" wird so genannt, weil er als Neun- oder Zehnjähriger in einer Mannschaft spielte, in der mehrere Mitspieler denselben Vornamen hatten. Also fügte er ein "Ti" davor, was "klein" bedeutet, wie die Endung "inho" bei den Brasilianern. "Der kleine Marcus" klingt heute irgendwie absurd, ist Thuram mit 1,92 Metern doch der Größte im Gladbacher Kader. "Der Name ist irgendwie geblieben", sagte Thuram mal dem "Express": "Am liebsten hätte ich 'Tikus' auch auf meinem Trikot stehen. Aber das ist leider nicht erlaubt."

Für Plea, der seit 2018 schon vier Mal nominiert war und einmal eingesetzt wurde, war in der französischen Star-Offensive um Kylian Mbappé (Paris Saint-Germain), Antoine Griezmann (FC Barcelona), Kingsley Coman (FC Bayern) und Anthony Martial (Manchester United) diesmal kein Platz. "Der Nationaltrainer sieht Lasso wie wir als Mittelstürmer, und da sind sie gut aufgestellt", sagte Rose: "Das heißt aber nicht, dass das Thema erledigt ist. Wenn er seine Leistung bringt und gesund bleibt, wird sich alles andere fügen."

Was die beiden Franzosen eint, ist das gestiegene Interesse europäischer Großclubs. An Plea sind laut "Mirror" vor allem Manchester United und Leicester City interessiert. An Thuram laut "Bild" sogar Juventus Turin, der FC Barcelona und Manchester City. Ob Gladbach nach der Saison beide wird halten können, ist fraglich. Doch mit einem geschätzten Markwert von 30 (Plea) und sogar 32 Millionen Euro (Thuram) würden Verkäufe der Borussia wenigstens einen Geldregen bescheren. Allerdings soll das Duo insgesamt auch 32 Millionen Euro gekostet haben.

© dpa-infocom, dpa:201107-99-245754/2

Tweet des französischen Verbandes mit dem Länderspiel-Kader

Artikel bei express.de zur Erklärung von Thurams Spitzname

Instagram-Kanal von Thuram

Instagram-Kanal von Plea

Artikel bei bild.de zu den Interessenten