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Heimpleite für St. Pauli - Fortuna verlässt Abstiegsplatz

Die Außenseiter haben sich am Sonntag in der 2. Fußball-Bundesliga durchgesetzt. Der 1. FC Nürnberg gewann beim favorisierten FC St. Pauli überraschend klar mit 4:0. Schlusslicht MSV Duisburg und dem bisherigen Vorletzten Fortuna Düsseldorf glückten wichtige Siege.

Von Elmar Dreher, dpa 29.11.2015, 15:09

Stuttgart (dpa) - Trainer Ewald Lienen erlebte einen Tag nach seinem 62. Geburtstag eine böse Überraschung mit dem FC St. Pauli. Statt ihm einen Sieg als verspätetes Geschenk zu präsentieren, ließen sich die Hamburger daheim gegen den 1. FC Nürnberg beim 0:4 (0:2) regelrecht vorführen.

Nichts war es so mit dem erhofften Vorstoß auf Rang zwei der 2. Fußball-Bundesliga. Trotzdem nahm Lienen sein enttäuschendes Team in Schutz: Wir waren aggressiv und hatten die richtige Einstellung.

Wichtige Siege im Kampf um den Klassenerhalt holten Schlusslicht MSV Duisburg durch ein verdientes 3:0 (0:0) gegen den SV Sandhausen und der bisherige Tabellenvorletzte Fortuna Düsseldorf durch ein 2:1 (2:0) beim FSV Frankfurt.

Der SC Freiburg verteidigte seine Spitzenposition durch ein allerdings glückliches 2:1 bereits am Freitag beim 1. FC Heidenheim. Verfolger RB Leipzig kann im Fall eines Sieges am Montagabend beim Karlsruher SC mit dem Bundesliga-Absteiger punktemäßig gleichziehen.

Der FC St. Pauli ging vor 29 546 Zuschauer im ausverkauften Millerntor-Stadion richtig unter. Der zweifache Torschütze Niclas Füllkrug (18./43. Minute), Tim Leibold (53.) und Patrick Erras (89.) dämpften die Aufstiegshoffnungen der Hamburger. Durch ihren zweiten Auswärtsdreier rückten die Franken näher an die Aufstiegszone heran. Wir wollten die drei Punkte, sagte Füllkrug. Wir haben jetzt eine gewisse Konstanz, diese Serie müssen wir ausbauen. Lienen urteilte: Nürnberg hatte kaum Chancen, es war fast jeder Schuss ein Treffer.

Kerem Demirbay brachte Düsseldorf mit einem umstrittenen Foulelfmeter (23.) und einem weiteren Tor (42.) in Führung. Wegen wiederholten Foulspiels erhielt der zweifache Torschütze fünf Minuten vor dem Abpfiff die Gelb-Rote Karte. Das war dumm von mir, entschuldigte sich Demirbay. Lukas Gugganig glückte für die Hessen vor 7000 Zuschauern mit einem direkt verwandelten Freistoß (67.) nur noch der Anschluss. Dieser Sieg war lebensnotwendig, sagte Düsseldorfs Interimscoach Peter Hermann. Wir hatten eine schwierige Woche mit der Beurlaubung von Frank Kramer.

Der MSV Duisburg hat durch ein unerwartet klares 3:0 gegen den SV Sandhausen wieder etwas den Anschluss geschafft. Rolf Feltscher (61.), Tim Albutat (67.) und Zlatko Janjic (90.) machten vor 11 000 Zuschauern den zweiten Saisonsieg des Neulings perfekt. In der zweiten Halbzeit haben wir ein paar Sachen korrigiert. Vorher sind wir nicht schnell genug nach außen gekommen, sagte MSV-Trainer Ilja Gruew nach seinem ersten Dreier im dritten Einsatz.

Beim SC Paderborn um Cheftrainer Stefan Effenberg ist die anfängliche Euphorie verflogen. Die 10 235 Zuschauer sahen beim turbulenten 4:4 (1:0) im Kellerduell gegen den TSV 1860 München am Samstag zwar ein Spektakel, aber der Erstliga-Absteiger wartet nun schon seit fast fünf Wochen auf einen Sieg. Bei vier Heimtoren müsste man eigentlich gewinnen, schimpfte Effenberg. Trotz der Treffer von Moritz Stoppelkamp (17.), Hauke Wahl (50.), Mahir Saglik (60.) und Nick Proschwitz (89.) reichte es Paderborn nicht zum Erfolg.

Löwen-Stürmer Rubin Okotie mit einem Hattrick (62./73./89.) und davor Gary Kagelmacher (57.) sorgten dafür, dass die Münchener unter ihrem neuen Trainer Benno Möhlmann trotz Unterzahl weiter ungeschlagen bleiben. Richard Neudecker hatte wegen einer angeblichen Schwalbe die Gelb-Rote Karte erhalten (59.).

Der 1. FC Union Berlin und Arminia Bielefeld trennten sich im Vergleich der Remis-Spezialisten 1:1 (1:0). Die Köpenicker verspielten dabei erneut einen Vorsprung. Kapitän Benjamin Kessel brachte Union vor 20 314 Zuschauern in Führung (32.). Aufsteiger Bielefeld kam durch ein Eigentor von Michael Parensen (51.) zum unverdienten Ausgleich. Wir müssen es wie die Eichhörnchen machen und fleißig Punkte sammeln, sagte Arminia-Trainer Norbert Meier nach dem bereits elften Unentschieden.