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Kontrolliertes Feuerwerk KSC-Chef für Pyro-Aktion - ProFans: nicht "das Gelbe vom Ei"

05.02.2020, 13:51
Hasan Bratic
Hasan Bratic dpa

Hamburg (dpa) - Sig Zelt vom Bündnis ProFans steht der vom Deutschen Fußball-Bund genehmigten Pyro-Aktion beim Hamburger SV am 8. Februar skeptisch gegenüber während der Präsident des Fußball-Zweitligisten Karlsruher SC ein "Feuerwerk wie Silvester" begrüßt.

"Ich glaube nicht, dass das das Gelbe vom Ei ist", sagte Zelt der Deutschen Presse-Agentur. "Es würde mich wundern, wenn das der Schlüssel wäre, den Frieden mit den aktiven Fans herzustellen und alle glücklich zu machen. Das ist eine sehr kontrollierte Sache, der jegliches Überraschungsmoment fehlt." Vor dem Zweitligaspiel gegen den Karlsruher SC darf der HSV einmalig zehn Rauchtöpfe außerhalb des Zuschauerbereichs kontrolliert abbrennen.

Grundsätzlich negativ sieht Zelt die Aktion nicht. "Ich kann es natürlich niemandem verübeln, wenn er solch einen Test macht", sagte er und plädierte für eine unvoreingenommene Bewertung der Geschehnisse. "Ich habe ein bisschen die Befürchtung, dass das als Alibi hergenommen wird. Dass dann hinterher gesagt wird: Wir haben uns jetzt soweit herausgelehnt und so etwas ermöglicht und jetzt seid ihr immer noch nicht zufrieden. Das wäre schade", sagte Zelt. "Man muss es dann daran messen, wie es von den Fans und der aktiven Fanszene aufgenommen wird."

KSC-Präsident Ingo Wellenreuther schlägt in der Diskussion um Abbrennen von Pyrotechnik kontrolliertes Feuerwerk vor Spielen vor. Er kenne das aus dem Stadion des FC Utrecht in der niederländischen Eredivisie, sagte er der "Sport Bild".

Dort seien auf den beiden Strafraumlinien fünf Minuten vor dem Anpfiff jeweils zwei Feuerwerks-Batterien gestellt worden. "Dann wurde ein riesiges Feuerwerk wie an Silvester gezündet. Eine Minute vor dem Anpfiff war alles vorbei, das Spiel lief ohne Zwischenfälle ab", erklärte der 60 Jahre alte CDU-Bundestagsabgeordnete. Er halte diese Variante für "diskutabel". Sein Sohn Timon Wellenreuther steht in den Niederlanden als Torwart von Willem II Tilburg unter Vertrag.

Der Deutsche Fußball-Bund hatte genehmigt, dass der Hamburger SV am 8. Februar vor dem Spiel gegen den KSC einmalig zehn Rauchtöpfe außerhalb des Zuschauerbereichs kontrolliert abbrennen darf. Auch Wellenreuther äußerte sich skeptisch zu der Frage, ob eine solche Aktion das unkontrollierte Abbrennen in den Fan-Blocks verhindern könne. Auf den Tribünen lehnt der KSC-Chef aber Pyrotechnik ab. Der Verein hatte wegen solcher Aktionen mehrfach Ärger mit dem DFB.

Mitteilung des DFB