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Gebühren Bürger zahlen weniger für Abwasser

Gute Nachrichten für Bürger der Stadt Schönebeck: Die Gebühren für Schmutzwasser sinken deutlich.

Von Emily Engels 04.09.2018, 01:01

Schönebeck l Es ist eine deutliche Senkung der Schmutzwassergebühren, der der Schönebecker Stadtrat in seiner Sitzung zugestimmt hat. Die wichtigsten Fakten und Zahlen, die die Schönebecker Bürger zu dem Thema wissen müssen, gehen aus einer Mitteilung der Oewa Wasser und Abwasser GmbH in Zusammenarbeit mit der Stadt hervor.

Die zentrale Schmutzwassergebühr in der Stadt Schönebeck liegt rückwirkend zum 1. Januar 2018 bei 1,91 Euro je Kubikmeter. Das sind 20 Cent weniger als in den Jahren 2015 bis 2017. Damit ist der langjährige Wert von zwei Euro pro Kubikmeter erstmals seit der Umstellung auf Euro unterboten worden. Im Zeitraum 2002 bis 2004 zahlten die Abwasserkunden 2,09 Euro je Kubikmeter.

Die Grundgebühr für zentral erschlossene Grundstücke bleibt im Kalkulationszeitraum 2018 bis 2020 unverändert. Sie liegt bei 8,25 Euro je Wohneinheit. Wer das anfallende Schmutzwasser zentral entsorgt, kann sein Portemonnaie nun also spürbar schonen. In Summe sind das pro Jahr für einen Drei-Personen-Haushalt mit einem durchschnittlichen Trinkwasserverbrauch von 95 Kubikmetern 19 Euro an Schmutzwassergebühr weniger.

Die geringeren Gebühren ergeben sich unter anderem aus der Nachkalkulation der Jahre 2015 bis 2017, in denen mit tatsächlichen Werten gearbeitet werden konnte. Ein weiterer Grund: das niedrige Zinsniveau. Außerdem standen seit der Einführung des Herstellungsbeitrages II mehr liquide Mittel zur Verfügung, sodass weniger Kredite aufgenommen werden mussten, was sich wiederum durch geringere Zinszahlungen bemerkbar machte.

Schaut man in die Nachbarschaft, so kann sich die Stadt Schönebeck mit ihren Gebühren durchaus sehen lassen. Calbe, Gommern und Magdeburg zum Beispiel liegen bei der Mengengebühr zum Teil deutlich über drei Euro und erheben außerdem Grundgebühren.

Auch bei der Ableitung des Niederschlagswassers spart der Abwasserkunde der Stadt Schönebeck rückwirkend zum 1. Januar 2018: Pro Quadratmeter versiegelter Fläche werden statt 1,25 Euro im Zeitraum 2015 bis 2017 jetzt 1,18 Euro erhoben.

Etwas tiefer müssen jene Grundstückseigentümer in die Tasche greifen, deren Schmutzwasser dezentral entsorgt wird, also in vollbiologisch arbeitenden Kleinkläranlagen oder in abflusslosen Sammelgruben gesammelt und dann abgefahren wird. 54,18 Euro kostet der Kubikmeter Schmutzwasser aus Kleinkläranlagen (bisher 46,57 Euro) und 1,74 Euro für abflusslose Sammelgruben (bisher 1,40 Euro).

Für abflusslose Sammelgruben soll rückwirkend zum 1. Januar 2018 eine Grundgebühr eingeführt werden: pro Grube und Monat sechs Euro.

Bisher zahlt der Gebührenpflichtige die Transportkosten direkt an das jeweilige Entsorgungsunternehmens, das die Abfuhr der Fäkalien übernimmt. Ab dem 1. Januar 2019 wird hier eine Änderung angestrebt. Dann soll nur noch ein Entsorgungsunternehmen die dezentrale Abwasserentsorgung in Schönebeck sicherstellen.

Die Stadt rechnet die Kosten für den Transport des gesammelten Abwassers aus Kleinkläranlagen und abflusslosen Sammelgruben dann direkt mit dem Kunden ab. Dazu wird eine gesonderte Beschlussvorlage für den Stadtrat erarbeitet.

Die Stadt Schönebeck ist per Gesetz mit der hoheitlichen Aufgabe der Abwasserentsorgung betraut. Sie besitzt auch die Gebührenhoheit. Die Entscheidung darüber fällt der Stadtrat per Beschluss. Die Oewa Wasser und Abwasser GmbH, seit dem Jahr 1996 Abwasserdienstleister im Auftrag der Stadt, ist vertraglich dazu verpflichtet, die Gebühren zu kalkulieren.