Gegen Giftraupen Bekämpfung aus der Luft in 2019
Es geht dem Eichenprozessionsspinner an den Kragen. In diesem Jahr noch mit gezielten Einzelmaßnahmen, in 2019 ist die Bekämpfung geplant.
Oebisfelde/Haldensleben l Nach dem öffentlichen Aufschrei von Buchhorster Einwohnern zeichnen sich erste konkrete Maßnahmen gegen den Schädlingsbefall auf Mensch, Haus und Hof durch den Eichenprozessionsspinner (EPS) ab. Nachdem beim Landkreis Börde eine Arbeitsgruppe zur Bekämpfung der EPS-Brut geschaffen wurde, die eng mit der ebenfalls vor Kurzem beim Land initiierten EPS-Taskforce zusammenarbeitet, wurden noch für diesen Sommer gezielte Einzelmaßnahmen angeschoben, wie der Ordnungsamtsleiter der Stadt Oebisfelde-Weferlingen, Detlef Meyer, auf Anfrage der Volksstimme informierte. Meyer gehört ebenfalls dieser Arbeitsgruppe an.
Wie Landrat Hans Walker (CDU) bereits beim Treffen mit den Einwohnern von Buchhorst und aus der Umgegend angekündigt hatte, tut sich etwas, um den lästigen, wie grassierten Schädling mit gesundheitsgefährdendem Potenzial beizukommen. Wie Meyer aus der ersten Sitzung der Arbeitsgruppe mitnehmen konnte, werden noch in naher Zukunft gezielt Eichenbestände durch manuelles Entfernen der EPS-Nester von dieser Belastung befreit. Das könne nicht unmittelbar erfolgen, weil Landkreis und die Stadt Oebisfelde-Weferlingen auf freie Kapazitäten von darauf spezialisierten Betrieben angewiesen sind. Und dieser EPS-Befall ist eine Plage, die über die Landesgrenzen hinaus ein Problem darstellt, wie mittlerweile öffentlich bekannt ist, heißt es von Meyer.
Dass eine Bekämpfung des Schädlings aus der Luft für das kommende Jahr ein festes Ziel seitens der Arbeitsgruppe ist, auch das war Tenor bei der Donnerstag-Sitzung, hieß es von Meyer. So einfach, wie es sich anhört, ist dieses Bekämpfung mit Sprüheinsätzen aber nicht, verweist der Ordnungsamtsleiter nahtlos auf Hindernisse, die in Gesetzen und Verordnungen fixiert sind.
Der Schutz der Bevölkerung, Vorgaben beim Natur- und Gewässerschutz, Beachtung von Zuständigkeiten sowie Ausschreibeverfahren für Unternehmen, die für ein Besprühen aus der Luft zugelassen sind, benötigen eine sorgfältige Planung, aber insbesondere Zeit, die für eine Bekämpfung in 2019 aber schon knapp bemessen ist, öffnet Meyer die theoretische Seite dieses von Kreis und Stadt anvisierten Vorhabens.
Doch die ersten erfolgversprechenden Schritte sind bereits getan: Eine Kartierung von öffentlichen Eichenbeständen ist so gut wie abgeschlossen. Eine große Unterstützung konnte dabei die Naturparkverwaltung Drömling leisten. Was nunmehr noch aussteht, ist die vollständige Erhebung befallener Eichenbestände auf privatem Grund.
Das ist noch einmal ein echter Knackpunkt in der Vorbereitung auf die Bekämpfungsmaßnahmen für das kommende Frühjahr. Das Zeitfenster, um den EPS-Raupen beizukommen, ist nämlich ein sehr kleines. Umso mehr ist es entscheidend, möglichst alle Bekämpfungsmaßnahmen umfassend auf diese Phase zu konzentrieren, heißt es von Meyer. Und er appelliert: „Um den Schädling in einer effektiven Art und Weise zu bekämpfen, sollen von den Privateigentümern korrekte Erfassungsdaten der vom EPS befallenen Standorte und Ausdehnungsareale an die Stadtverwaltung gemeldet werden.“ Die Meldung sollte beinhalten: Standort und Flurstück der Örtlichkeit, Anzahl und Größe der befallenen Bäume sowie die Anzahl der EPS-Nester pro Baum.
Die Arbeitsgemeinschaft Börde hat den letzten Meldetermin nun bis zum August-Monatsende verlängert.
Nach der derzeitigen Rechtslage sind die Grundstückseigentümer grundsätzlich für die Bekämpfung eines EPS-Befall verantwortlich, sprich, sie müssen damit auch für die Kosten aufkommen.
In der Buchhorster Bevölkerung wurden diese ersten Schritte gegen die Raupenplage positiv aufgenommen. „Landrat Walker hat glaubhaft vermittelt, dass er die Situation in Buchhorst deutlich besorgniserregend und als Gesundheitsgefährdung einstuft. Das sind nun erste Schritte, doch wir nehmen den Landrat und Bürgermeister Kraul beim Wort“, hieß es von einem Einwohner, dessen Haus direkt und massiv vom Befall betroffen ist.
Die Meldungen über befallene Baumbestände können auf dem Postweg an die Stadtverwaltung in 39646 Oebisfelde-Weferlingen, OT Oebisfelde, Lange Straße 12, oder per E-Mail: info@stadt-oebisfelde-weferlingen.de gesandt werden. Weitere Infos von Ordnungsamtsleiter Detlef Meyer, Telefon 039002/83 11 06.