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Keine Mitsprache Die Vor- und Nachteile von Vorzugsaktien

Preis, Dividende und Mitspracherecht: Das sind wichtige Faktoren, die es zu bedenken gilt, wenn man sich zwischen Stammaktien und Vorzugsaktien entscheidet. Welche Vor- und Nachteile haben diesbezüglich beide Aktientypen?

11.10.2018, 14:17

Düsseldorf (dpa/tmn) - Bei manchen Unternehmen steht der Kleinanleger vor der Wahl: Soll er Stamm- oder Vorzugsaktien kaufen? Ein Überblick über die Unterschiede zwischen beiden Aktientypen:

"Vor allem traditionsreiche Familienunternehmen wie BMW und VW geben neben den Stamm- auch Vorzugsaktien aus, um Kapital zu bekommen, ohne Macht abgeben zu müssen", sagt Jürgen Kurz, Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz in Düsseldorf.

Vorzugsaktien sind bei normal laufenden Geschäften in der Regel günstiger. Dafür verzichten Besitzer damit auf ihr Stimmrecht bei Hauptversammlungen, über das sie mit Stammaktien verfügen. Sie können also nicht mitmischen, wenn Vorstand und Aufsichtsrat entlastet werden oder wichtige Entscheidungen der Zustimmung der Aktionäre bedürfen. Aktionärsvertreter wie Kurz sehen das kritisch.

An ihrer Sicht ändert auch die oft höhere Dividende nichts, die Besitzer von Vorzugsaktien meist ausgezahlt bekommen. "Der Dividendenunterschied zwischen den beiden Arten liegt oftmals nur noch bei wenigen Cent", sagt Daniel Bauer, Vorstandsmitglied bei der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger.

Was die Kursentwicklung angeht, gibt es aber meist keinen Unterschied, betont Niels Nauhauser, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. "Nur bei einer Übernahmeschlacht ist es meist so, dass der Kurs der Stammaktien deutlich stärker steigt als der der Vorzugsaktien." Denn bei einer Übernahme kauft ein Unternehmen die Stammaktien des anderen. Ansonsten sei es schlicht nicht vorherzusehen, wann es mehr Sinn macht, die eine oder andere Aktienart zu kaufen, sagt Nauhauser.