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Großreinemachen Eisenbahnfreude machen "Feldmann" fit

Verein hat mit Digitalisierung einer großen Modellbahnanlage sich für die Zukunft gerüstet. Vereinsmitglieder sind stolze Kulturpreisträger der Stadt Oschersleben.

Von Yvonne Heyer 09.10.2016, 06:00

Klein Oschersleben l In einem halben Jahr sammelt sich viel Staub an. Das ist den HadmersleberEisenbahnfreunden klar und so sind sie mit Staubwedel, Staubsauger, Wassereimer und Lappen zum Großreinemachen angerückt. Zuletzt war der „Feldmann“, das regionale Eisenbahnmuseum direkt am Bahnhof Hadmersleben gelegen, im April geöffnet. Nun stehen am kommenden Wochenende wieder die Fahrtage an und die Eisenbahnfreunde werden sich an der „Süßen Tour“ beteiligen.

Im „Feldmann“ lassen sich etliche Erinnerungsstücke an die ehemalige Zuckerfabrik, die sich einst in unmittelbarer Nähe alten Speichers befand, entdecken. Dazu gehören originale Bauzeichnungen, Zuckersäcke und eine spezielle Nähmaschine, mit der die Zuckersäcke zugenäht wurden. Am vergangenen Sonnabend ist es die Aufgabe von Vereinsmitglied Helmut Hinze, die Zuckersäcke neu zu „drapieren“. „Für die ‚Süße Tour‘ werden wir ein besonders großes Exemplar einer Zuckerrübe organisieren und das Gewicht schätzen lassen“, erklärt Erhard Horn, Vorsitzender der Eisenbahnfreunde. Der Verein konnte übrigens zu Beginn dieses Jahres den Kulturpreis der Stadt Oschersleben entgegennehmen.

Ehe Udo Stock aus Westeregeln zum Staubwedel greift, präsentiert er während des Arbeitseinsatzes einen besonderen Schatz, der wohl bei vielen Besuchern Erinnerungen wecken wird: eine Fahrkartendruckmaschine. Wie lange ist es her, dass wir ein derartiges Kärtchen aus Pappe in den Händen hielten? Die Reiseziele, die Udo Stock am vergangenen Sonnabend ausdruckt, sind Nostalgie pur und viele Bahnhöfe oder Haltepunkte gibt es heute schon nicht mehr. Udo Stock stellt den Fahrkartendrucker als Leihgabe den Eisenbahnfreunden zur Verfügung, ehe dieser auch in Staßfurt ausgestellt wird.

Zweimal im Jahr, immer im April und im Oktober, laden die Eisenbahnfreunde zu den sogenannten Fahrtagen ein. Wenn die Besucher dann in den ehemaligen Speicher kommen, gibt es stets für kleine und große Leute eine Menge zu entdecken. Alte Eisenbahntechnik, Bahnhofsuhren, Uniformen, selbst Gepäckstücke fehlen nicht. Immer wieder ist es dem Verein gelungen, die Besucher mit auf eine Reise durch die Eisenbahngeschichte, aber auch durch die Geschichte der Region mitzunehmen. Gaststätten und Handwerk, die Landwirtschaft, Vereine oder die Bode standen im Mittelpunkt verschiedener Sonderausstellungen. Wenn sich am 15. und 16. Oktober der „Feldmann“ öffnet, wird Marion Römmer wieder alte Postkarten ausstellen. Und natürlich kommen alle kleinen und großen Fans der Modelleisenbahnen auf ihre Kosten. „Wir stellen wiederum Modellbahnanlagen befreundeter Vereine aus“, erklärt Erhard Horn.

Neben der Kulturpreisverleihung sei das Jahr 2016 auch technischer Hinsicht ein aufregendes Jahr für die Eisenbahnfreunde gewesen. „Die Digitalisierung der großen LGB-Anlage war in finanzieller und technischer Hinsicht eine große Herausforderung. Dass wir die Anlage für die Zukunft fit machen konnten, ist vor allem dem älteren Semester unter unseren Vereinsmitgliedern zu verdanken“, meint der Vereinsvorsitzende. Und nennt in diesem Zusammenhang Heinz Kleinod, Eberhard Maaß, Wolfgang Werder und Heinz Zürner. Erhard Horn nennt noch ein weiteres Thema, dem sich der Verein stellen muss. „Wir brauchen jüngere Mitstreiter, vor allem das gestandene ‚Mittelalter‘ fehlt uns. In dieser Hinsicht müssen wir den Verein neu aufstellen“, so Horn.