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Handball Flensburg ist für SCM die erste Hürde

Am Sonntag beginnt für den SC Magdeburg ein rasanter und richtungsweisender Monat, in dem Gegner Flensburg nur der Auftakt ist.

Von Anne Toss 31.01.2020, 00:01

Magdeburg l Es fällt wohl unter die Kategorie Kaltstart, was dem SC Magdeburg am Sonntag (13.30 Uhr) bevorsteht. Das letzte Bundesliga-Pflichtspiel haben die Handballer am 29. Dezember gegen die HSG Wetzlar bestritten. Dann trennten sich vorerst die Wege: Ein Teil der Mannschaft stieg nach kurzer Pause wieder in Magdeburg ins Training ein, acht Spieler fuhren zur Europameisterschaft und kehrten davon peu à peu zurück. Silbermedaillengewinner Zeljko Musa beispielsweise erst am Mittwoch. „Diese unterschiedlichen Trainingsgruppen müssen jetzt wieder auf ein Niveau gebracht werden“, sagt Trainer Bennet Wiegert. Leichter gesagt als getan. Denn wenn eines fehlt, dann Zeit.

Die Partie in Flensburg gegen die Mannschaft von Maik Machulla ist nun der Auftakt in einen Monat ohne Pausen. Insgesamt acht Spiele erwarten den SCM, zwei davon sind mit längeren Auswärtsreisen im EHF-Cup verbunden. „Deshalb ist Flensburg eben auch nur ein Spiel. Es ist zwar mit Reiserei verbunden, aber noch im Rahmen“, sagt Wiegert, der zwangsläufig schon die Wochen danach im Blick hat. „Das wird eine Gratwanderung. Zum einen wollen wir Spiele gewinnen, zum anderen die Gesundheit der Spieler nicht gefährden.“

Praktisch schlägt sich das im Trainingsalltag zudem nieder. „Da wir fast an jedem dritten Tag ein Spiel haben, brauche ich ans Trainieren gar nicht erst zu denken. Da geht es darum, aktiv zu regenerieren und neben dem Videostudium etwas Taktik einfließen zu lassen“, betont Wiegert.

Was wiederum für Neuzugang Gisli Kristjansson keine einfache Situation ist. Denn für den Isländer sind ja gerade die Abläufe innerhalb der Mannschaft neu, dementsprechend bedauert auch Wiegert: „Ihm würde ich da gerne mehr geben.“

Der 20-Jährige wird am Sonntag definitiv im Kader stehen, inwiefern er eine Option ist, kann der Trainer noch nicht sagen. Eines ist aber klar: Den Ausfall von Spielmacher Marko Bezjak muss die gesamte Mannschaft abfedern – und nicht Kristjansson allein. „Seine Rolle ist erst einmal, die anderen Spieler zu entlasten, ihnen Verschnaufpausen zu geben, damit die Fehlerquote gesenkt werden kann“, sagt Wiegert. Dem Trainer ist seine Freude über den Neuzugang deutlich anzumerken. „Gisli ist super. Er ist ein Spieler, der uns noch viel Freude bereiten könnte und hoffentlich mehr als eine Absicherung sein wird.“

In punkto Belastung und Neuzugänge steht Flensburg übrigens genau vor denselben Herausforderungen. Auch vor dem Machulla-Team liegen acht Spiele im Februar, neben der Bundesliga sind sie noch in der Champions League gefordert. Und weil sich Rückraumspieler Magnus Röd bei der EM einen Haarriss im rechten Fuß zugezogen hat, wechselt Ex-SCM-Spieler Jens Schöngarth, der mittlerweile für den HSV Hamburg spielt, bis Saisonende an die Förde.

Solch kurzfristige Veränderungen erreichen Wiegert zwar, beeinflussen seine Vorbereitung jedoch nicht. Der Coach hat momentan viel mehr seine eigenen Schützlinge im Blick, besonders jene, die während der EM einer hohen Belastung ausgesetzt waren. „Zeljko Musa habe ich am Mittwoch das erste Mal wieder gesehen. Er war sehr erschöpft. Aus dem Training habe ich ihn dann früher rausgenommen. Aber auch bei Daniel Pettersson muss man sehen, wie weit er am Sonntag ist.“ Er weiß genau: „Wenn das Spiel in Flensburg beendet ist, fragt da keiner mehr danach.“ Denn dann geht es nur um Punkte, die letztlich über die Platzierung am Saison-Ende entscheiden. Für den SCM ist es somit wichtig, dass der Motor so schnell wie möglich wieder auf Temperaturen kommt. Trotz des Kaltstarts.

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