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Handball Dieser Sieg macht Appetit auf mehr

Die deutschen Handball-Frauen haben dem Magdeburger Publikum mit ihrem 23:18-Erfolg gegen die Niederlande Appetit auf mehr gemacht.

Von Janette Beck 30.10.2017, 00:01

Magdeburg l Als am Sonnabend zum zweiten Mal die deutsche Nationalhymne in der Getec-Arena vor immer noch vollbesetzten Rängen abgespielt wurde, da rückten die „Biegler-Ladies“ ganz eng zusammen. Die Szene hatte Symbolcharakter: Fünf Wochen vor der Weltmeisterschaft wächst zusammen, was zusammengehört. Die Botschaft war klar: Nur, wenn Handball-Deutschland zusammensteht, kann das „Fräuleinwunder“ wahr werden ...

In Magdeburg hat der Schulterschluss zwischen Nationalteam und Publikum funktioniert, wie das Ergebnis zeigt: Mit dem Sieg gegen die jungen Holländerinnen – nach einem ausgeglichenen Start (8:8/23. Minute) über die Stationen 10:8 (27.), 14:10 (34.), 18:12 (43.) und 20:12 (46.) kontinuierlich herausgearbeitet – hat das DHB-Team ein Achtungszeichen gesetzt.

Die herausragende Torhüterin Clara Woltering und Linksaußen Angie Geschke, mit sieben Tore beste Werferin, wurden mit Sonderapplaus von den Rängen belohnt. Für alle gab es zum krönenden Abschluss Laola-Wellen, Standing Ovations und „Oh-wie-ist-das schön“-Gesänge. WM-Generalprobe bestanden, könnte man sagen.

Ganz so schön fand Bundestrainer Michael Biegler den Auftritt seiner Ladies aber nicht: „Unsere Chancenverwertung war noch nicht WM-tauglich.“ Kritik gab es zudem am Rückzugsverhalten und an der fehlenden Konsequenz im Gegenstoß. „Dennoch freue ich mich, dass die Mannschaft mit dem Sieg Selbstvertrauen tanken konnte“, so der 56-Jährige. Bestnoten vergab Biegler indes ans Magdeburger Publikum: „Die Atmosphäre war toll, führte aber auch dazu, dass die Spielerinnen anfangs nervös waren. Aber die Erfahrung wird uns auf dem Weg zur WM helfen.“

Auch Alicia Stolle war begeistert: „Die Stimmung war echt geil. Ich habe mich gewundert, dass trotz der Pause nach dem Männerspiel so viele geblieben sind. Das motiviert uns, bei der WM zurückzukommen und hier das Achtelfinale zu spielen.“ Und Emely Bölk meinte: „Anfangs lief nicht alles so rund, wie wir uns das vorgenommen hatten. Aber die Stimmung in der Halle hat uns beflügelt. Ich hoffe, wir können das noch einmal so erleben.“ Meinung

Deutschland: Woltering, Kramarczyk – Geschke 7, Lauenroth 3, Wohlbold 3, Mazzucco 3, Schmelzer, Loerper 1, Kramer 2, Naidzinavicius 2, Bölk 1, Mansson 1, Huber, Fischer, Minevskaya, Stolle, Gubernatis 1

Niederlande: Zimmermann, Amega – Knippenborg 2, Freriks 2, Nusser, Goos 2, Rozemalen 4, Housheer 2, Hoekstra 1, Duinjndam, Vollebregt, Nieuwenweg 3, Nooitmeier, de Haze 1, Zwinkels 1

Zuschauer: 6500. Schiedsrichter: Brunner/Salah (Schweiz). Zeitstrafen: Deutschland 3, Niederlande 4. Siebenmeter: Deutschland 2/4; Niedelande 5/6