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Handball Getec-Arena wird zum Laufsteg

Magdeburg wird beim Doppel-Länderspiel der Handball-Nationalmannschaften gegen Spanien und die Niederlande zum Laufsteg.

Von Janette Beck 27.10.2017, 01:01

Magdeburg l Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Und in der Mode sowieso. Da ist zwar alles erlaubt, aber eben nicht immer todschick. Wie das neue, am Mittwoch in Berlin offiziell vorgestellte Outfit der Handball-Nationalmannschaften. Schlicht und traditionell in Weiß (Trikot) und Schwarz (Hose) gehalten - ein „echter Hingucker“ sieht anders aus. Aber wichtig ist ja auch nicht der erste, optische Eindruck, den die beiden DHB-Teams am Sonnabend in der Getec-Arena hinterlassen. Vielmehr ist die Intension der „Bad Boys“ und „Biegler-Ladies“, dass sie auf dem Spielfeld eine gute Figur abgeben und spielerisch überzeugen.

Die Gegner sind jedenfalls nicht von Pappe. Die Mannschaft von Männer-Bundestrainer Christian Prokop trifft in Magdeburg (wie auch am Sonntag in Berlin) auf Spanien. Dass es sich dabei um die Neuauflage des letzten EM-Finales handelt, kommt Prokop gerade recht: „Die Spanier werden sicherlich mit Biss anreisen und eine gute Leistung gegen uns zeigen wollen. Genau das brauchen wir zum Abschluss unserer Lehrgangswoche.“

Vom DHB-Team, das am Montag zum Lehrgang in der Hauptstadt zusammengekommen und in dem aktuell kein Magdeburger zu finden ist, fehlt nur Patrick Wiencek. Der Kieler hat wegen einer Zahn-OP vorzeitig die Heimreise antreten müssen. „Alle anderen Spieler sind fit“, erklärte Prokop im Interview mit Handball-World. „Natürlich bildet die aktuelle Formation auch den Kern für den EM-Kader und wenn es keine Verletzungen oder Ausfälle gibt, wird sich nicht allzu viel ändern. Wir haben jedoch einen Pool von 20 bis 30 Spielern und niemand ist gesetzt – gerade auch, was die Außenpositionen angeht.“

Auch Frauen-Bundestrainer Michael Biegler, dessen Nachfolger vom DHB am Mittwoch offiziell vorgestellt wurde - es ist ab 1. Januar der niederländische Erfolgscoach Henk Groener - sieht seine Mannschaft gefordert. In den in Magdeburg und in Berlin direkt im Anschluss an die Männer ausgetragenen Duellen ist Vizeweltmeister Niederlande der Gegner. Dabei geht es um den Feinschliff für die WM im eigenen Land (1. bis 17. Dezember). Fünf Wochen vor dem Eröffnungsspiel gegen Kamerun will das deutsche Frauenteam, das beim Heimspiel um die Medaillen kämpfen soll und will, zudem noch einmal Werbung in eigener Sache betreiben.

Und die Mannschaft um Kapitänin Anna Loerper und die Ex-Magdeburgerin Antje Lauenroth täte gut daran, denn der Ticketverkauf läuft nicht nur in Magdeburg eher schleppend. In der Getec-Arena werden zehn Spiele ausgetragen – darunter bei entsprechender Qualifikation ein Achtelfinale mit deutscher Beteiligung.

Allerdings, und das macht die Aufgabe so kompliziert, die Niederlande ist gleichzeitig auch Gegner in der WM-Vorrunde. Und so kündigte Biegler bereits an, nicht alle Karten offen auf den Tisch legen zu wollen. Aber auch er selbst wird wohl bei seiner Vorbereitung auf die Gruppenduelle nicht viel weiterkommen, denn weil der Liga-Spielbetrieb der Frauen international normal weitergeht, laufen die Holländerinnen quasi mit einem „B-Team“ auf. Dennoch macht Biegler deutlich: „Meine Mannschaft braucht jedes Spiel und jede Einheit.“