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Handball Magdeburg bereit für Doppel-Länderspiel

Magdeburg fiebert dem Handball-Fest in der Getec-Arena entgegen. Die Halle ist für die Länderspiele fast ausverkauft.

Von Janette Beck 28.10.2017, 01:01

Magdeburg/Leipzig l Vor dem Lindner-Hotel, wo die DHB-Frauen während der einwöchigen „Projektwoche“ in Leipzig logieren, wehen die Fahnen des Deutschen Handballbundes (DHB) straff im Wind. Doch bei Woltering, Loerper & Co. herrscht eher die Ruhe vor dem Sturm. Stumm, in sich gekehrt und sichtlich geschafft vom Vormittagstraining betreten die Nationalspielerinnen durch eine Drehtür die Hotellobby. Die Anspannung 24 Stunden vor dem bevorstehenden Länderspiel gegen die Niederlande, das am Ort des möglichen WM-Achtelfinales den scharfen Start die Vorbereitung auf das Heim-Spektakel einläutet, stehen den „Biegler-Ladies“ ins Gesicht geschrieben.

Nur eine strahlt beim Hereinkommen: Antje Lauenroth. „Ich bekomme das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht“, gesteht die Kreisläuferin und macht einen kleinen Freudenhüpfer. „Ich freue mich schon so sehr auf Magdeburg.“ Es sei etwas ganz Besonderes für sie, in der Getec-Arena im Nationaltrikot auflaufen zu können. „Ein echtes Heimspiel eben, zu dem 15 von meinen Leuten kommen. Und das auch noch am Geburtstag meiner Mama, besser hätte ich es nicht treffen können.“

Die zusätzliche Lehrgangswoche in Leipzig habe ihr viel gebracht. „Es lief gut, wir sind in vielen Dingen weitergekommen“, so die 29-jährige Haldensleberin, die in der Jugend sechs Jahre für den HSC 2000 Magdeburg auf Torejagd ging. Dass das „Projekt“, wie Michael Biegler seine Zusammenarbeit mit den DHB-Frauen gerne bezeichnet, auf einem guten Weg ist, bestätigt auch der 56-jährige Coach: „Die Ladies verrichten in jedem Training eine überragende, fokussierte Arbeit. Jede einzelne Spielerin ist immer wieder bereit, ihre Energie für das Projekt zu geben. Ich habe noch keinen Tag gefunden, wo ich unzufrieden war. Und das hat sich auch in dieser Woche nicht geändert.“

Leipzig, wo auch die WM-Vorrunde gespielt wird, aber auch die Nähe zu den Spielorten Berlin und Magdeburg seien vorausschauend gewählt, „damit sich die Spielerinnen einleben können und die Wege und Abläufe kennen. Es geht einfach darum, dass wir das richtige Home-Gefühl bekommen. Das ist wichtig“, betont Biegler

Dass seine Mannschaft bei den Duellen mit Vizweltmeister Niederlande nur auf ein „B-Team“ trifft, ist Biegler egal: „Der Gegner hat nicht die erste Priorität. Wir gehen die beiden Länderspiele mit der Fokussierung auf unsere Leistung und die kleinen Baustellen an, die sich nach den EM-Qualifikationsspielen aufgetan haben.“ Einen Doppelspieltag zu haben, sei ein hohes Gut: „Die Spielerinnen sollen sich in Magdeburg und Berlin an die große Kulisse gewöhnen, die sie aus der Liga nicht kennen. Das sind wichtige Erfahrungen in Richtung WM.“

Männer-Trainer Christian Prokop erhofft sich indes elf Wochen vor der Europameisterschaft in Kroatien und dem Auftaktspiel gegen Montenegro „weitere wichtige Erkenntnisse“ für seinen EM-Kader. Von seinen Jungs, die erst Ende Dezember wieder zusammenkommen, fordert er beim Härtetest gegen Spanien: „Wir müssen bissig agieren. Ich möchte eine Abwehr sehen, die den Gegner unter Druck setzt.“

Eine stimmungsvolle Kulisse ist beiden Teams in der Getec-Arena gewiss: Nach Angaben des DHB wurden 5900 Tickets im Vorverkauf abgesetzt. Es seien nur noch Stehplätze und vereinzelte Sitzplätze zu haben.