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Bissige Löwen auf dem Sprung zum ersten Handball-Titel

Auch wenn beim Mannheimer Handball-Bundesligisten noch niemand das Wort Meisterschaft in den Mund nimmt: Die Rhein-Neckar Löwen haben mit dem Sieg in Flensburg einen großen Schritt getan. Am Tag vor Heiligabend soll in Kiel der nächste folgen.

Von Stefan Flomm, dpa 03.12.2015, 11:04

Flensburg (dpa) – Vor einem guten Jahr trennten die Rhein-Neckar Löwen nur drei Tore von der ersten deutschen Handball-Meisterschaft. Vor sechs Monaten waren es zwei Punkte und 25 Tore. Doch in dieser Saison scheint für die Mannheimer der Griff nach der Schale Realität werden zu können.

Nach dem 32:25 am Mittwoch im Spitzenspiel bei Verfolger SG Flensburg-Handewitt beträgt der Vorsprung des Tabellenführers auf die SG bereits fünf Punkte.

Nach 16 von 34 Spieltagen spricht vieles dafür, dass die Meisterschale erstmals nach zwölf Jahren und zehn Titeln für den THW Kiel sowie je einem für den HSV Hamburg und die Flensburger durch den Elbtunnel Richtung Baden transportiert werden muss. Bei ihrem dritten Sieg in Serie in der mit 6300 Zuschauern ausverkauften Flens-Arena präsentierten sich die Löwen als echte Spitzenmannschaft.

Gegen Flensburg, das zuvor wettbewerbsübergreifend 14 Spiele nacheinander gewonnen hatte, funktionierte bis zum 18:10 zur Pause fast alles. So auch die neue 5:1-Abwehr. Diese Formation haben wir in dieser Saison zum ersten Mal gespielt, sagte Gäste-Coach Nikolaj Jacobsen. Wir wollten etwas gegen die schnellen Flensburger unternehmen. Es war Wahnsinn, wie gut alles in der ersten Hälfte klappte.

Zur Not griffen die Mannheimer auch zu ungewöhnlichen Mitteln. In Unterzahl eilte Spielmacher Andy Schmid nach einem Ballverlust regelkonform ins eigene Tor zurück und parierte beim 9:5 (13.) einen Tempogegenstoß des Flensburger Rechtsaußens Lasse Svan.

Der Schweizer Regisseur ist dank seiner momentan grandiosen Verfassung einer der Garanten für den Erfolg. Ein anderer steht zwischen den Pfosten. Mikael Appelgren hat den nach Kiel abgewanderten Niklas Landin bei den Löwen in Vergessenheit geraten lassen. Ebenfalls formstark präsentieren sich Kapitän Uwe Gensheimer, der sich mit der Meisterschaft in Richtung Paris St. Germain verabschieden will, sowie Kreisläufer-Koloss Rafael Baena.

Mit 30:2 Punkten haben die Löwen jetzt fünf Zähler Vorsprung auf die Flensburger (25:7). Erster Verfolger der Mannheimer ist der THW, der bei einem Spiel Rückstand bei 24:6 Punkten steht. Einen Tag vor Heiligabend können die Löwen mit einem Erfolg im Auswärtsspiel bei den Zebras den Abstand weiter vergrößern.

Ein weiterer Konkurrent der Badener schwächelt. Die MT Melsungen, die den Löwen die bis dato einzige Saisonniederlage beigebracht hatte, verlor ihr Heimspiel gegen Hamburg 24:31. Die finanziell angeschlagenen Hamburger, die dem Ligaverband HBL Anfang der kommenden Woche aktuelle Zahlen präsentieren sollen, sprangen auf den fünften Platz.

Bitter für den HSV: Coach Michael Biegler, der auch polnischer Nationaltrainer ist, muss für die Vorbereitung auf die EM im Januar im Nachbarland nach dem Heimspiel gegen die Füchse Berlin nach Polen reisen. Das gemeinsam mit dem HSV geplante Trainingslager in der Hansestadt wurde nach übereinstimmenden Medienberichten abgesagt. Auch hier soll die finanzielle Situation den Ausschlag gegeben haben. Wer die Hamburger in der Zeit bis zur EM betreut, ist unklar.

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