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Hintergrund Enge Titelrennen in der Handball-Bundesliga

Schon ein Remis genügt der SG Flensburg-Handewitt am Sonntag, um wieder deutscher Handball-Meister zu werden. Dennoch glaubt Verfolger THW Kiel noch an seine Chance. Dass am letzten Spieltag viel passieren kann, zeigt die Historie.

Von Nils Bastek und Eric Dobias, dpa 07.06.2019, 06:57
Am Ende ganz knapp vorn: Flensburgs Spieler feiern den Meistertitel 2018. Foto: Axel Heimken
Am Ende ganz knapp vorn: Flensburgs Spieler feiern den Meistertitel 2018. Foto: Axel Heimken dpa

Flensburg (dpa) - Wiederholt die SG Flensburg-Handewitt am Sonntag den Gewinn der deutschen Handball-Meisterschaft? Oder fängt der THW Kiel den Nordrivalen auf der Zielgeraden doch noch ab?

Flensburg muss zum Bergischen HC, Kiel trifft auf Hannover-Burgdorf. Dass die Bundesliga bisher nicht arm an spannenden Entscheidungen war, zeigt ein Blick in die Vergangenheit.

1978: Vor dem Saisonfinale führt der VfL Gummersbach die Tabelle mit einem Punkt Vorsprung vor dem TV Großwallstadt an. Der Spielplan will es so, dass beide Teams am letzten Spieltag direkt aufeinander treffen. Die Mainfranken gewinnen die Partie mit 12:11 und damit erstmals die Meisterschaft.

2000: Im Fernduell mit dem punktgleichen Nordrivalen SG Flensburg-Handewitt geht der THW Kiel nur dank der besseren Tordifferenz als Spitzenreiter ins Saisonfinale. Dort behalten die Kieler die Nerven und machen mit einem Sieg gegen den TBV Lemgo den Titel perfekt.

2002: Dieses Mal hat Tabellenführer Kiel einen Punkt Vorsprung vor der HSG Nordhorn - muss aber am letzten Spieltag ausgerechnet in Flensburg antreten. Doch wieder besteht der THW die Aufgabe und feiert seine zehnte Meisterschaft.

2007: Der letzte Spieltag verspricht im Meisterschaftsrennen große Spannung. Der THW Kiel und der HSV Hamburg sind punktgleich, die Kieler haben die deutlich bessere Tordifferenz. Weil beide Teams zum Saisonabschluss gewinnen, bleibt der THW auf dem Handball-Thron.

2010: Wieder der THW Kiel - und wieder knapp vor dem HSV Hamburg. Zwar hat der THW am letzten Spieltag beim TV Großwallstadt einige Mühe, setzt sich letztlich aber mit 27:24 durch und rettet den einen Punkt Vorsprung vor dem HSV ins Ziel.

2014: Der 24. Mai bringt das bis heute dramatischste Saisonfinale in der Geschichte der Handball-Bundesliga. Die Rhein-Neckar Löwen gehen dank der besseren Tordifferenz gegenüber dem punktgleichen THW Kiel als Tabellenführer in den letzten Spieltag. Der 40:35-Sieg gegen den VfL Gummersbach reicht aber nicht, weil der Rekordmeister die Füchse Berlin mit 37:23 abfertigt und noch vorbeizieht. Mickrige zwei Tore geben nach 34 Spielen den Ausschlag.

2016: Nach Trauer und Tränen zwei Jahre zuvor kommen die Rhein-Neckar Löwen zu ihrem ersehnten ersten Meistertitel. Mit einem Punkt Vorsprung vor der SG Flensburg-Handewitt gehen die Mannheimer in den letzten Spieltag und verteidigen den knappen Vorsprung mit einem ungefährdeten Sieg bei TuS N-Lübbecke.

2018: Erst am drittletzten Spieltag übernimmt Flensburg die Tabellenführung von den Rhein-Neckar Löwen. Ein Punkt beträgt der Vorsprung vor dem finalen Spieltag, an dem sich die SG mit einem 22:21 gegen Göppingen zum zweiten Titel nach 2004 zittert.

Letzter Spieltag und Tabelle der Handball-Bundesliga