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Meinungskultur in Deutschland Ex-Handballer Kretzschmar sieht soziale Netzwerke kritisch

19.01.2019, 18:07

Köln (dpa) - Der frühere Handball-Profi Stefan Kretzschmar sieht die sozialen Netzwerke als Ursache für eine zunehmende Verschlechterung der Meinungskultur in Deutschland.

"Es ist ein Katalysator, ein Beschleuniger, gerade im Schutz der Anonymität nimmt der Hass zu", sagte der 45-Jährige im Interview der "Welt am Sonntag". Momentan stelle es sich "wirklich schwierig dar", einen vernünftigen Dialog in den sozialen Medien zu führen.

Kretzschmar hatte zuletzt mit Aussagen gegenüber t-online.de für Aufsehen gesorgt, weil er die Meinungsfreiheit von Profi-Sportlern für eingeschränkt umsetzbar hält. "Ein einfaches Beispiel: Ich glaube nicht, dass sich ein Spieler des FC Bayern zu der Frage äußern wird, warum die Bayern ausgerechnet nach Katar ins Trainingslager fliegen müssen", sagte er nun. "Eine Meinung werden Sie nicht bekommen, weil alle die Spielregeln kennen. Und genau das habe ich gesagt: Keiner traut sich weiter heraus, als er muss."

Als Grund nannte er erneut "ökonomische Abhängigkeiten", in denen sich Sportler in Deutschland befinden, "sei es durch den Arbeitgeber, sei es durch Sponsorenverträge". Deswegen wolle sich niemand mehr von der allgemeinen Meinung unterscheiden. "Der Sportler von heute ist aalglatt. Er zeigt uns seine Urlaubsbilder und ein paar aus dem Fitnessstudio. Er schließt ansonsten sämtliche Risikofelder aus und vermeidet es tunlichst, Fehler zu machen", sagte Kretzschmar. "Dabei sind es die Fehler, die einen im Leben prägen. Persönlichkeitsentwicklung findet durch Scheitern statt."

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