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Länderspiele gegen Holland Handball-Frauen proben Ernstfall

Die deutschen Handballerinnen starten mit einem hochkarätigen Doppel-Test gegen die Niederlande in das Länderspieljahr 2019, in dem die WM das Highlight bildet. Diesem Ziel wird alles untergeordnet.

Von Eric Dobias, dpa 20.03.2019, 09:12

Leer (dpa) - Zehn Wochen vor dem Showdown um die WM-Tickets gegen Kroatien proben Deutschlands Handball-Frauen den Ernstfall.

In den Länderspielen gegen den WM- und EM-Dritten Niederlande am 22. März (19.30 Uhr) in Groningen und am folgenden Tag in Oldenburg (16.45 Uhr/Sport1) will sich die DHB-Auswahl das nötige Rüstzeug für die Playoff-Duelle in der WM-Qualifikation holen, wo erste Weichen für Olympia gestellt werden. Denn nur bei einer Teilnahme an der Weltmeisterschaft lebt der Traum von den Sommerspielen 2020 weiter. "Die WM ist das entscheidende Turnier in Sachen Olympia-Qualifikation - und wir wollen nach Tokio", betonte Bundestrainer Henk Groener.

Für den 58 Jahre alten Niederländer, der seine Schützlinge seit Montag zu einem Lehrgang in Leer versammelt hat, ist das Länderspiel-Doppel gegen die Auswahl seines Heimatlandes gleich aus mehreren Gründen ein idealer Test. Beide Mannschaften hätten keine lange Anreise, könnten vor Ort bei idealen Bedingungen trainieren und sich jeweils vor ihren Fans präsentieren. "Und sportlich gesehen sind die Niederlande natürlich ein Topgegner", sagte Groener.

Das bekam die DHB-Auswahl bei den vergangenen beiden Turnieren schmerzhaft zu spüren. Bei der Heim-WM 2017 setzte es in der Vorrunde eine herbe 23:31-Klatsche, bei der EM 2018 wurde das letzte Hauptrundenspiel ebenfalls deutlich mit 21:27 verloren. "Das ist ein starkes Team, das uns fordern wird", sagte Xenia Smits.

Für die 24 Jahre alte Rückraumspielerin kommt es dabei zu einem besonderen Treffen: Ihr Vereinstrainer beim französischen Meister Metz Handball, Emmanuel Mayonnade, ist zugleich neuer Auswahlcoach der Niederlande. "Natürlich will ich auf keinen Fall gegen ihn verlieren", sagte Smits.

Im Vordergrund steht aber die Vorbereitung auf die Kroatien-Spiele, in denen sich Anfang Juni der weitere Weg der jungen DHB-Auswahl entscheiden wird. Sollte der EM-Zehnte scheitern, wäre die Aufbruchstimmung dahin. "Wir haben alle gemerkt, dass unsere Leistungen noch zu schwankend sind, daran müssen wir arbeiten", sagte Smits im Rückblick auf die Europameisterschaft. "Wir wollen als Team stabiler werden, um bei den nächsten Turnieren besser abzuschneiden."

Um die EM intensiv aufarbeiten zu können, hat Groener seine Spielerinnen einen Fragebogen beantworten lassen. Daraus habe man viele taktische Schlüsse ziehen können. "Wir müssen in der ersten und zweiten Welle mit mehr Mut agieren oder im Positionsangriff noch mehr Druck auf den Gegner ausüben", nannte der Bundestrainer zwei wichtige Aufgaben für die Zukunft.

Die wichtigste Erkenntnis gab es aber im mentalen Bereich. "Wenn wir den Kopf frei haben, spielen wir richtig guten Handball. Wenn wir zu viel nachdenken, verkrampfen wir", sagte Groener und gab die Marschroute aus: "Wir müssen also unbefangen an solche Partien herangehen." Das soll möglichst schon gegen die Niederlande gelingen.

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