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Vorerst kein Zwangsabstieg HC Leipzig erhält Bundesligalizenz unter Auflagen

Damit hatte kaum einer gerechnet: Die Handballerinnen des HC Leipzig bleiben in der Bundesliga. Ihr Gang vor das Schiedsgericht hat Erfolg. Alle Top-Spielerinnen sind aber längst weg. Eine Bedingung muss noch erfüllt werden. Sonst geht's in Liga drei.

07.07.2017, 15:51

Leipzig (dpa) - Der sechsmalige deutsche Frauen-Handballmeister HC Leipzig hat den Zwangsabstieg in die 3. Liga vorerst abgewendet.

Bei der Verhandlung vor dem unabhängigen Schiedsgericht in Frankfurt/Main wurde dem Einspruch des mit 1,3 Millionen Euro verschuldeten HCL gegen die Verweigerung der Bundesliga-Lizenz durch den Ligaverband HBF stattgegeben.

Das Schiedsgericht unter dem Vorsitz der früheren deutschen Radverbands-Präsidentin Sylvia Schenk sowie den Beisitzern Markus Sikora und Alexander Wild entschied, dass die Handball Bundesliga Frauen (HBF) dem siebenmaligen Pokalsieger die Erstliga-Lizenz unter einer bis zum 14. Juli zu erfüllenden Bedingungen erteilen muss. Zudem wurden drei rechtswidrige Bescheide der HBF aufgehoben.

Demnach muss Leipzig bis einschließlich 14. Juli die unwiderrufliche Einzahlung einer Eigenkapitalerhöhung in Höhe von 600 000 Euro nachweisen. Erfolgt der Nachweis gegenüber dem Schiedsgericht nicht fristgerecht, gilt die Lizenz als nicht erteilt. "Die Erfüllung der Auflage ist unstrittig. Sie war auch damals schon unstrittig. Wir erfüllen sie", sagte Leipzigs Manager Kay-Sven Hähner der Deutschen Presse-Agentur.

Zudem erhielt der Verein die Auflage, und nicht wie von der HBF zunächst mitgeteilt die Bedingung, die Auszahlung aller noch ausstehenden Löhne bis einschließlich diesen Juni nachzuweisen. Diese Auflage muss der Verein laut HCL-Rechtsanwalt Helge-Olaf Käding aus Minden nicht zwingend erfüllen, um die Lizenz zu erhalten. "Auflage bedeutet, dass wenn sie nicht erfüllt wird, der Verein im Laufe der Saison mit Geldstrafen bis hin zu Punktabzügen sanktioniert wird. Aber niemals ist die Lizenz dadurch bedroht", sagte er. Der HCL habe das Verfahren auf ganzer Linie gewonnen. Das sehe man nicht zuletzt anhand der Kostenverteilung des Verfahrens mit 80 Prozent für die HBF und 20 Prozent für Leipzig.

Leipzig war wegen der Schulden zunächst die Bundesliga-Lizenz verwehrt worden. Eine Beschwerde dagegen hatte die HBF abgelehnt und Leipzig zog vor das Schiedsgericht. Jetzt hat Hähner eine Woche Zeit, um die Lizenz endgültig fix zu machen. "Die Bedingung für das Aufgehen des Sanierungskonzepts ist geschaffen und jetzt setzen wir das Ganze um", sagte er. Das Rettungskonzept sieht 600 000 Euro durch neue Sponsoren, 100 000 Euro durch Gläubigerverzichte, 200 000 Euro durch die Stadt Leipzig und 100 000 Euro vom eigens eingerichteten Spendenkonto vor.

Ungeachtet dessen haben alle Leistungsträgerinnen den Verein verlassen. In die neue Saison geht das einstige sportliche Aushängeschild Leipzigs mit einem Nachwuchsteam. "Wir haben uns jetzt auf die Fahnen geschrieben, die jungen Spielerinnen zu entwickeln und backen erstmal kleinere Brötchen", sagte Hähner.

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