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Indoorspielplatz Ein Abenteuerland für Magdeburg

In Magdeburg hat die Christus-Gemeinde einen Indoorspielplatz mit Kletterwänden eröffnet. Interessenten können sich anmelden.

Von Karolin Aertel 06.06.2017, 01:01

Magdeburg l Nach gut zwei Jahren Planungs- und Bauzeit ist am Sonntag das „Abenteuerland Magdeburg“, kurz Alm, eröffnet worden. Die Christus-Gemeinde errichtete den Indoorspielplatz mit Kletterwand für sich, Pfadfinder und die Öffentlichkeit.

Mit 250.000 Euro schlug der neue Indoorspielplatz in der Mittagstraße zu Buche, satte 50.000 Euro mehr als veranschlagt. Eine Summe, die den Projektleitern Martin Voigt und Bernd Kapelle schlaflose Nächte bereitete. Sonntag konnten sie aufatmen. Das „Abenteuerland Magdeburg“ (Alm) wurde eröffnet. Unerschöpfliches Engagement der Gemeindemitglieder, Freunde, darunter auch zahlreiche Flüchtlinge, viele Spenden und 125.000 Euro Fördermittel aus dem Programm „Die soziale Stadt“ machten dies möglich.

Es sei der Auftrag von Gott gewesen, sich für den Stadtteil einzubringen, erklärt Voigt. Die Gemeinde wollte den Menschen einen Raum geben. Einen Ort, an dem sie sportlich aktiv sein und zusammenkommen können. Zudem sollten die Pfadfinder, die seit 2009 die Räumlichkeiten und die rund 1200 Quadratmeter große Grünfläche der Gemeinde nutzen, die Möglichkeit bekommen, auch in den Wintermonaten und bei schlechtem Wetter aktiv zu bleiben.

Ins Rollen brachte das Projekt u. a. der damalige Pastor Johannes Fähndrich. Die Kapelle, die einst dort stand, wo nun eine Leichtbauhalle errichtet wurde, ist 2015 schweren Herzens abgerissen worden. Die Gemeinde war 2008 in die Morgenstraße umgezogen und benötigte das baufällige Gebäude nicht mehr.

Auf der Suche nach Ideen für eine sportliche Nutzung der Halle sei er in Gesprächen mit dem Projektteam aufs Klettern gekommen. Mit Unterstützung und fachlicher Hilfe der Kletterer des Magdeburger Alpenvereins entstand so eine 27 Meter breite und bis zu 7,50 Meter hohe Kletterwand, bei der künftig auch das Überhangklettern möglich sei. Zur Eröffnung habe man aus Sichheitsgründen zwar auf das Klettern in großen Höhen verzichtet, da hierfür eine qualifizierte Absicherung mit Seilen von Nöten sei, doch in Kürze sei auch das möglich, erklärt Voigt. Schulklassen, Kindergartengruppen oder Vereine können sich hierfür auf der Internetseite der Alm anmelden.

Was von den Kindern sofort erobert wurde, ist die „Magde-Burg“, eine Krabbel- und Kletterburg zum Toben und Verstecken. Innerhalb der Burganlage befindet sich gar noch das alte Taufbecken. Denn die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (EFGM) ist eine Baptisten-Gemeinde. Diese taufen, indem ein Mensch nach eigener Entscheidung mit dem ganzen Körper unter Wasser getaucht wird. Das Taufbecken gleicht daher einem tiefen Pool. Die sechs- bis zehnjährigen Jungs der Pfadfinder hatten das alte Taufbecken in Beschlag genommen und in die „Neustädter Grotte“ umbenannt.

Die Mitte der Halle ist Freifläche. Hier soll künftig gespielt und Gymnastik gemacht werden. „Wir haben schon zahlreiche Anfragen von Vereinen und Seniorengruppen, die die Halle nutzen wollen“, erklärt Voigt. Hierfür werde eine Nutzungsgebühr erhoben. „Wir hoffen, dass sich die Halle irgendwann von selbst trägt. Neben dem Indoorspielplatz werden derzeit auch Räume und Umkleidekabinen eingerichtet. Auch eine Werkstatt bietet Kindern, insbesondere den Pfadfindern, die Möglichkeit, zu bauen und werkeln.

Bauchschmerzen bereitet der Gemeinde lediglich die Auflage, die im Zuge der Fördermittelvergabe einherging, die Alm an mindestens vier Tagen zu öffnen. „Das muss mit Ehrenamtlichen gestemmt werden. Ich hoffe, dass wir das bewältigen können, da unsere Mitglieder bereits in vielen Bereichen ehrenamtlich eingebunden sind.“

Wer den Indoorspielplatz mit Kletterpark testen möchte, hat vom 7. bis 21. Juni die Gelegenheit dazu. In den Zeiten von 9 bis 12 Uhr und von 15 bis 18 Uhr bietet die Gemeinde Schnupperstunden an. Für zwei Euro kann geboldert (Klettern bis drei Meter Höhe ohne Seilsicherung), gespielt und erkundet werden. Maximal 30 Personen können gleichzeitig teilnehmen.

Für die Nutzung der Alm ist eine Anmeldung erforderlich und möglich via E-Mail an info@alm.de oder auf der Internetseite.