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Jubiläumsfest 125 Jahre Wuster Feuerwehr

Seit 125 Jahren gibt es die Feuerwehr in Wust. Das Jubiläum war ein guter Anlass, durch die zurückliegenden Jahre zu streifen.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 20.06.2016, 01:01

Wust l Zwei Pferde liefen dem Feuerwehr-Umzug am Samstagmorgen durch Wust vorneweg, zogen die alte, frisch aufgemöbelte Spritze von 1911. Danach folgten die Fahnenträger – neben der Schollener Fahne auch die aus Zotzenbach. Die Freundschaft hatte zu DDR-Zeiten zwischen den Kirchgemeinden bestanden. Als die Zotzenbacher 1990 zur 750-Jahr-Feier nach Wust kamen, wurde die Idee geboren, den Wustern zu einem moderneren Fahrzeug zu verhelfen. Kurz darauf brachten die Zotzenbacher ihr Auto nach Wust, wo es heute noch läuft. Denn Dank der Initiative des Fördervereins der Feuerwehr sind die Bremsen nun neu und das Fahrzeug hat wieder TÜV – fehlen nur noch vier neue Reifen. Die Abordnung aus Zotzenbach, die ein paar Tage in Wust verbracht hat, freute sich, das alte Auto so gut in Schuss zu sehen.

Aber auch über die moderne Technik, die im Umzug mitgefahren ist. Sie gehörte den Wehren aus Milow, Liepe, Wust/Brandenburg, Fischbeck, Melkow, Sydow, Kabelitz, Schollene, Jerichow und Kleinmangelsdorf. Wehrleiter Torsten Reumann hieß die Gastwehren auf dem Sportplatz, wo der Umzug endete, willkommen. Die Zuschauer bekamen im Laufe des Vormittags Gaudiwettkämpfe zu sehen, die auch einen Einblick in die frühere Arbeit der Feuerwehrmänner gab. So kamen beim Löschangriff die alten Handdruckspritzen aus Wust und Milow zum Einsatz – die vier Männer, die die Pumpe bedienten, kamen ganz schön ins Schwitzen! Geschick war beim waagerechten Kistenstapeln und beim Schlauchspringen gefragt. Dass den Zuschauern nicht langweilig wurde, dafür sorgte auch Moderator Enrico Reumann, der mit Charme und Humor durch den Tag begleitete. Zur Siegerehrung verkündete er diese Ergebnisse: Erster: Wust/Brandenburg, Zweiter: Fischbeck, Dritter: Wust-Fischbecker Jugend.

Nachmittags kam dann noch die Jugendwehr zum Einsatz und die Milower demonstrierten die Handhabung von Schneider und Spreizer an zwei schrottreifen Autos. Das Märchenspiel „Rapunzel“ bildete den kulturellen Höhepunkt.

Abends hieß Torsten Reumann zum Empfang in der Baracke willkommen. Der Geschenketisch war überladen. Denn die vielen Gäste hatten Blumen, Präsentkörbe und ein Fass Freibier mitgebracht. „Aus der Not heraus ist Kameradschaft entstanden und aus der Kameradschaft ist Freundschaft entstanden“, sagte die Vertretung aus Milow. Sie gehörte zu denen, die im Juni 2013 nach Wust geeilt war, um zu helfen und noch größeren Schaden durch die Flut abzuwenden. Auch Wustermarker, Kameraden aus dem brandenburgischen Wust und aus Liepe sowie aus der Region Jerichower, Großwulkower, Kabelitzer, Sydower, Melkower, Kabelitzer und Kamernsche waren zum Empfang gekommen. Die Bürgermeister Bernd Witt und Bodo Ladwig, Gemeindewehrleiter Karl-Heinz Pick und der Kreisbrandmeister Ringhard Friedrich zollten den Wustern Anerkennung. Denn 26 Aktive sichern die Einsatzbereitschaft ab, es gibt eine Ehrenabteilung mit fünf Senioren und mit 14 Jugendlichen eine aktive Nachwuchsgruppe, die von Christian Schäler und Ringo Urbahn geleitet wird. Der Bau eines neuen Gerätehauses steht bevor, außerdem wird entsprechend der Risikoanalyse in nicht allzu ferner Zeit ein neues Fahrzeug für Hilfeleistungsgerät angeschafft.

Dass es damals, als am 6. Februar 1891 die Wehr gegründet wurde, viel primitiver zuging, berichtete Torsten Reumann in seinem Ausflug in die Geschichte. Er hatte die Wehrleitung 2006 von Matthias Stimming übernommen, davor von 1981 an war Wilfried Reumann der Verantwortliche und davor Baldur Rektorik. 1961 war das heutige Gerätehaus gebaut worden. 1970 gab es eine aktive Brandschutzhelfergruppe mit Wuster Schülern unter Leitung von Wolfgang Stimming, Willi Otto und Werner Reich, und auch eine starke Frauengruppe, die sich vor allem um den vorbeugenden Brandschutz kümmerte. Die Auszählung der wichtigsten Einsätze endete mit dem Juni 2013, als die ganze Kraft der Wehr beim Aufhalten des in Wust eindringenden Flutwassers gefordert war. Der Wehrleiter danke allen, die zum Gelingen des Jubiläumsfestes beigetragen haben, darunter dem Förderverein unter Vorsitz von Gordon Fabian, der Gruppe „Aktiv dabei“ für Kaffee und Kuchen (vor allem die von Frau Kerkow gebackene Jubiläums-Erdbeertorte) und die ansprechende Ausgestaltung der Baracke, der Laienspielgruppe, der Gemeinde und dem Gemeindearbeiter, den Milowern für die abendliche Bewirtung, DJ „Metermann“ und allen anderen Helfern.