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Chance Hilfe für Jugendclubs gefunden

Über das "Teilhabechancengesetz" werden drei neue Stellen in den Jugendclubs der Stadt Staßfurt geschaffen.

Von Enrico Joo 15.04.2019, 19:45

Staßfurt l Der Zeitplan ist unverändert. Am 1. Juni oder 1. Juli 2019 werden in Staßfurt drei Mitarbeiter in den Jugendclubs der Stadt Staßfurt eingestellt. Das ist vor allem eine Reaktion auf die Hilferufe aus Glöthe und Förderstedt. Dort soll in den unterbesetzten Einrichtungen je eine Festanstellung geschaffen werden. Eine dritte Stelle ist als Springer-Stelle geplant.

Gefördert werden die Stellen vom Jobcenter und dort über das Teilhabechancengesetz. Anfang diesen Jahres wurde die Verabredung getroffen, sich darüber einzubringen. Wie die Suche läuft? „Gut“, sagt Thomas Holz, Betriebsleiter beim Jobcenter Salzlandkreis. „Es gab Gespräche mit den Personalern der Stadt Staßfurt.“ Verschiedene Kriterien müssen dabei abgeklopft werden. So gibt es neben den Anforderungen an die Arbeit vor allem formale Kriterien, die eingehalten werden müssen.

Förderfähig über das neue Gesetz sind demnach Langzeitarbeitslose, die mindestens sechs Jahre innerhalb der letzten sieben Jahre Leistungen nach dem SGB II bezogen haben. „Hier mussten wir schauen, wer die Voraussetzungen erfüllt“, so Holz.

Zwei Kandidaten hat das Jobcenter in Zusammenarbeit mit der Stadt bereits im Auge. „Da bin ich optimistisch gestimmt, dass es zu einem Arbeitsverhältnis kommt“, sagt Holz. Beim dritten Kandidaten sind die Suchergebnisse noch nicht so konkret. Hier hängt es natürlich auch an den Gesprächen, ob gegebenenfalls eine spätere Einstellung erfolgen muss. Aber auch hier gilt: „Ich denke, dass wir den Zeitplan einhalten können“, meint Holz. „Die Gespräche laufen, wir sind in der Findungsphase.“

Weil die Suche so gut läuft, wurde auch davon Abstand genommen, einen Bewerbertag durchzuführen. Ein Probearbeiten kann aber weiter ein Instrument sein, um herauszufinden, ob die Arbeit zum potentiellen Arbeitnehmer passt und ob der Betrieb – hier dann die Stadt Staßfurt – überhaupt Interesse hat. „Ein Probearbeiten dauert meist ein bis zwei Wochen. Es ist durchaus üblich, dass danach auch eine Einstellung erfolgt“, informiert Thomas Holz.

Wenn aber die Vorgespräche gut sind, dann erübrigt sich so ein Testlauf aber vielleicht auch. Das Probearbeiten gehört dann zu einem bunten Strauß an Maßnahmen, um den Langzeitarbeitslosen den Einstieg in den Job zu ermöglichen.

Dazu gehört auch, dass die Arbeitnehmer einen Coach an die Seite gestellt bekommen. „Dieser kümmert sich um 70 bis 100 Berechtigte“, so Holz. Er reicht die helfende Hand, um die diversen Hemmnisse bei der Rückkehr in den Job nach langer Arbeitslosigkeit abzubauen. „Wer lange arbeitslos ist, ist oft verunsichert, hat Probleme bei der Erlernung der neuen Aufgaben, muss lernen, seinen Tagesrhythmus neu zu gestalten. Da braucht es Geduld, um diese Schwierigkeiten anzugehen“, sagt Thomas Holz.

Die Hilfsangebote sind vielfältig verortet. Sowohl vor Ort beim Arbeitgeber, als auch im Jobcenter finden Gespräche statt. „Viel läuft auch telefonisch ab“, so Holz. Mehrmals monatlich gibt es dabei Kontakt zwischen dem Coach und dem Geförderten. „Ziel ist es, dass der Kontakt dann weniger wird“, erklärt Holz. Der Arbeitnehmer soll also auf eigenen beruflichen Füßen stehen können. Dann wird das Jobcenter nicht mehr gebraucht, die Integration in den Arbeitsmarkt ist im besten Fall geglückt.

Im Fall Staßfurt befinden sich das Jobcenter und die Stadt in der „Anbahnungsphase. Wir rechnen damit, dass wir in den nächsten Tagen oder Wochen die Suche nach den Arbeitnehmern abgeschlossen haben“, so Holz.

Bei allen drei Stellen handelt es sich dabei um Jobs, in denen „Helfertätigkeiten“ gefragt sind, wie es Thomas Holz ausdrückt. Heißt: Fachkräfte werden nicht gesucht. Aber sehr wohl Leute, die die wichtige Jugendarbeit in den Einrichtungen am Leben halten. Gerade im Jugendclub Glöthe gibt es einen großen Andrang. Der gut gefragte Jugendclub hat derzeit nur an zwei Tagen in der Woche geöffnet. Dienstag, Donnerstag und Freitag ist dieser geschlossen. Nicht viel besser ergeht es dem Jugendclub in Förderstedt. Dieser ist nur Montag, Dienstag und Freitag offen, an den anderen Tagen geschlossen.

Dazu wird es ab dem Sommer einen neuen Jugendclub in Atzendorf geben. Auch dort braucht es Mitarbeiter, die in der Jugendarbeit als Ansprechpartner fungieren. Daher ist auch die sogenannte Springerstelle wichtig, um den Bedarf abzudecken.