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Identitätssuche eines Muslims Berlinale-Film "Oray" kommt ins Kino

Ein muslimisches Ehepaar streitet sich. Danach spricht der Mann übereilt die Scheidungsformel "Talaq" aus. Das bereut er sehr schnell - und weiß nicht, wie er sich nun verhalten soll.

27.05.2019, 08:48

Berlin (dpa) - Im Streit sagt man so manche Dinge, die man später bereut. So geht es auch dem jungen Oray: Im Ärger über seine Frau spricht er die muslimische Scheidungsformel "Talaq" aus. Aber was bedeutet das nun? Müssen sich die beiden nun trennen?

Das Drama "Oray" wurde auf der Berlinale als bester Erstlingsfilm ausgezeichnet, nun kommt es in die Kinos. Regisseur Mehmet Akif Büyükatalay ist selbst in Hagen aufgewachsen. Dort lässt er seine Filmgeschichte beginnen. Nachdem Oray und seine Frau Burcu gestritten haben, hinterlässt er ihr die Scheidungsformel auf der Mailbox. Er bereut das schnell.

Oray fragt einen Imam um Hilfe, was nun zu tun ist. Auf dessen Rat hin legen die beiden eine dreimonatige Pause ein. Oray zieht nach Köln, arbeitet auf einem Markt und predigt in einer muslimischen Gemeinde. Dann wird er damit konfrontiert, dass man die Worte auch viel strenger interpretieren kann - nicht nur als Pause, sondern als echte Scheidung. Wie also soll er sich nun verhalten?

Der Film fragt, wie Religion und moderne Gesellschaft zusammenpassen. Welchen Platz räumt man religiösen Interpretationen und eigenen Gefühlen ein? Der Regisseur hat an der Kunsthochschule für Medien in Köln studiert. Man dürfte noch von ihm hören. Auf der Berlinale jedenfalls wurde er mit dem mit 50.000 Euro dotierten Preis der Gesellschaft zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten (GWFF) ausgezeichnet.

- Oray, Deutschland 2019, 100 Min., keine Angabe zu FSK-Freigabe, von Mehmet Akif Büyükatalay, mit Zejhun Demirov, Deniz Orta und Cem Göktas

Berlinale zu "Oray"

Trailer zum Film